Im Herzen von Wilhelmshaven, auf dem Gelände des historischen Tannenhofs, liegt ein verborgener Schatz aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs: eine seltene Luftschutzanlage, auch bekannt als Herzbruchstollen. Diese beeindruckende Bunkeranlage könnte bald unter Denkmalschutz gestellt werden, und das sorgt für Aufregung bei den Geschichtsinteressierten der Stadt. Holger Raddatz, ein leidenschaftlicher Hobbyhistoriker und Mitglied der Interessengemeinschaft zur Erhaltung von Luftschutzbunkern, sieht in diesem Schritt eine längst überfällige Anerkennung der geschichtlichen Bedeutung dieser Anlage.
Die Entscheidung des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, ein Verfahren zur Unterschutzstellung einzuleiten, ist für Raddatz ein Grund zur Freude. „Endlich einmal ein Erfolg!“, jubelt der Historiker. Die Behörde hat die geschichtliche Relevanz des Herzbruchstollens erkannt und teilt mit, dass ein öffentliches Interesse an der Erhaltung besteht. Diese Bunker, benannt nach dem Konstrukteur Hugo Herzbruch, sind nicht nur ein Relikt der Vergangenheit, sondern auch ein Mahnmal, das die Schrecken des Krieges in Erinnerung ruft.
Pläne für den Tannenhof unter der Lupe
Doch nicht alles ist rosig: Raddatz war alarmiert, als die Gemeinnützige Gesellschaft für paritätische Sozialarbeit (GPS) Pläne ankündigte, den alten Tannenhof abzureißen und dort ein neues Gebäude zu errichten. Glücklicherweise ist der Bunker im hinteren Bereich des Grundstücks nicht von diesen Abrissplänen betroffen. „Ein Abriss der Anlage war von vornherein kein Thema“, erklärt die GPS, was wohl auch an den Kosten für eine mögliche Demontage liegt.
Trotzdem bleibt Raddatz optimistisch und setzt sich weiterhin für den Erhalt des Herzbruchstollens ein. Er träumt davon, die Anlage für wissenschaftliche Studien und Schulklassen zugänglich zu machen. „Der Trümmerschutt in der Anlage ist eine Zeitreise und ein lebendiges Mahnmal für den Krieg“, betont er. Raddatz plant zudem eine Umbenennung seines Vereins, um die Bedeutung der Bunker in der Region noch stärker ins Licht zu rücken. Die Geschichte des Bunkers und seine mögliche Unterschutzstellung sind nicht nur lokale Themen, sondern ein eindringlicher Appell, die Vergangenheit nicht zu vergessen.
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