In einem dramatischen Schritt hat Niedersachsen die Zügel in der Hand genommen, um drängende Lieferengpässe bei lebenswichtigen Kochsalzlösungen zu bekämpfen. Am Mittwoch verkündete das Gesundheitsministerium eine weitreichende Allgemeinverfügung, die den Import isotonischer natriumchloridhaltiger Arzneimittel, die nicht nach dem deutschen Arzneimittelgesetz (AMG) zugelassen sind, erlaubt! Dies geschieht, um die Versorgung in Apotheken und Krankenhaus-Apotheken sicherzustellen, nachdem das Bundesgesundheitsministerium einen alarmierenden Versorgungsmangel festgestellt hat. Hintergrund sind massive Produktionsprobleme sowie hartnäckige Preisverhandlungen zwischen Herstellern und Krankenkassen.
Kochsalzlösungen spielen eine unverzichtbare Rolle in der medizinischen Behandlung. Sie sind lebenswichtig für die Spülung von Wunden, Kathetern und sogar Augen. Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) machte deutlich: "Wir nutzen unseren Spielraum, um bei diesem Basis-Arzneimittel nicht in eine prekäre Lage zu schlittern." Die Apothekerkammer hat bereits deutlich gemacht, dass es bei über 500 Produkten zu Versorgungsengpässen kommt, was Wartezeiten von mehreren Monaten zur Folge hat! Der Mangel betrifft nicht nur Kochsalzlösungen, sondern auch Medikamente wie Antibiotika und Zytostatika für die Krebstherapie, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht.
Produktion stärken!
Angesichts dieser kritischen Lage fordert Philippi energisch, die Abhängigkeit von externen Herstellern zu reduzieren und die eigene Produktionskapazität wieder zu erhöhen. "Es braucht eine ehrliche politische Diskussion, denn es geht um das Geld der Versicherten sowie um attraktive Bedingungen für Arzneimittelhersteller", so der Minister. Die Warnungen der Psychotherapeuten und von Fachleuten sind unüberhörbar: Die Engpässe, die bereits vergangenen Winter massive Probleme verursacht haben, sind zu einem Dauerzustand geworden! Niedersachsen steht am brink, und die Gesundheit seiner Bürger hängt am seidenen Faden.
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