In einem bemerkenswerten Prozess am Landgericht Lüneburg wurde am Freitag ein 25-jähriger Mann aus dem Landkreis Uelzen zu einer drakonischen Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt. Diese Entscheidung folgt seiner Beteiligung am bandenmäßigen Anbau und der Verbreitung von Cannabis in Wichmannsburg, wo die Tätergruppe über 25 Kilogramm der illegalen Substanz produziert und mehr als 100.000 Euro Profit gemacht haben soll. Bewegung in die Sache brachte eine gerichtliche Prüfung der Mitgliederstruktur der Bande, die zwischen März 2020 und November 2022 in einem Wohnhaus ihre illegalen Aktivitäten ausübte.
Ein überwachter Cannabis-Anbau und ein blitzender Eimer
Der Fall kam ans Licht, als die Polizei bei einer Durchsuchung des Anwesens des Angeklagten eine bemerkenswerte Entdeckung machte: In einer unscheinbaren Ecke des Kellers fand sich ein Eimer mit rund 150 Gramm Cannabis. Zudem wurden 3.250 Euro Bargeld sichergestellt, ein deutliches Zeichen der kriminellen Machenschaften. Oberstaatsanwalt Kolja Christoph sprach von einer „Salamitaktik“, nach der der Angeklagte nur scheibchenweise Informationen preisgab, was seinen Glaubwürdigkeitsstatus erheblich untergrub. Trotz eines anfänglichen Haftbefehls und einer vorübergehenden Freilassung bleibt der Angeklagte nun auf dem Weg in die Justizvollzugsanstalt, wo er an seinem Lebensstil arbeiten muss.
Der Verteidigerin Myrsini Laaser ging während des Verfahrens die Geduld aus, als sie dem Oberstaatsanwalt vorwarf, unfaire Negativbewertungen zu vermeintlichen Geständnissen des Angeklagten abzugeben. Der junge Mann übte sich indes in Reflexion und schilderte hinter verschlossenen Türen seine Vergangenheit und den Einfluss, der ihn in Schwierigkeiten brachte. Der Ausgang dieses aufsehenerregenden Prozesses zeigt unmissverständlich: In der Welt des Drogenhandels findet man keine Gnade, und die Justiz zieht klare Grenzen.