Braunschweig/Hannover – Die 0:2-Niederlage von Hannover 96 im Derby gegen Eintracht Braunschweig hat nicht nur für schmerzliche Momente gesorgt, sondern auch Fragen zur Aufstiegsfähigkeit der Mannschaft aufgeworfen. Die Spieler und der Trainer sind mit der aktuellen Situation unzufrieden, was die Dramatik in dieser Partie noch unterstrich.
Torwart Ron-Robert Zieler beschrieb die Situation treffend: „Das tut brutal weh und das muss auch brutal wehtun.“ Diese Worte spiegeln die große Enttäuschung des Teams wider, das fest daran glaubte, sich weiterentwickelt zu haben. „Ich bin angesäuert. Mir fehlen ein Stück weit die Worte“, so Zieler weiter, was die Emotionen innerhalb der Mannschaft deutlich macht.
Schieflage in der Statistik
Die Statistiken sind für Trainer Stefan Leitl alarmierend. Unter seiner Leitung hat Hannover bereits dreimal in Braunschweig verloren, dabei stets das gegnerische Tor nicht getroffen. Diese Serienniederlagen werfen ernsthafte Zweifel an der Taktik und den Fähigkeiten des Trainers auf. Zudem offenbart die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen ein eklatantes Problem: Während die Mannschaft zu Hause souverän aufspielt und alle vier Heimspiele gewonnen hat, sieht die Auswärtsbilanz mit nur einem Punkt aus fünf Spielen erbärmlich aus.
Die Situation wird durch das vorzeitige Ausscheiden im DFB-Pokal gegen Arminia Bielefeld noch verschärft, das für eine zusätzliche Drucksituation sorgte. Obwohl derzeit keine Anzeichen für eine bevorstehende Trennung von Trainer Leitl bestehen, sieht es für ihn bei den Verantwortlichen kaum rosig aus. Der Kredit, den er durch die vergangene Saison erworben hat, ist denkbar gering. Hannover belegte in der letzten Saison den sechsten Platz, während die Mannschaft bei den Duellen mit stärkeren Teams nur bedingt überzeugen konnte.
Emotionen und Performance
Ein bemerkenswerter Aspekt, der dieses Jahr auffällt, ist die Unfähigkeit Hannovers, gegen emotional aufgeladene Gegner wie Braunschweig oder Bielefeld standzuhalten. Abwehrchef Marcel Halstenberg äußerte sich dazu mit den Worten: „Wir haben es einfach so dahin gespielt. Das war einfach zu wenig, gerade in einem Derby.“ Diese Problematik führt dazu, dass die Mannschaft unter Druck gerät, auswärts Punkte zu sammeln.
Wie Torwart Zieler anmerkte: „Wenn wir auswärts nie punkten, bringen wir uns brutal unter Druck, die Heimspiele gewinnen zu müssen.“ Der nächste große Test wird der Auftritt gegen den FC Schalke 04 nach der Länderspielpause sein, und die Erwartungen sind entsprechend hoch. Ein Sieg ist nicht nur wichtig für die Tabelle, sondern auch für das Selbstvertrauen des Teams und des Trainers. Die kommenden Wochen könnten entscheiden, ob Hannover 96 weiterhin ein ernsthafter Aufstiegskandidat bleibt oder ob die Mannschaft sich in eine Krise manövriert.
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