Ein dramatischer Vorfall in Delmenhorst hat nun rechtliche Konsequenzen für ein Ehepaar. Am 1. Mai kam es zu einer brutalen Auseinandersetzung zwischen zwei verfeindeten Gruppen einer jesidischen Großfamilie. Der 53-jährige Mann und seine 48-jährige Frau standen vor dem Landgericht Oldenburg, wo sie wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung angeklagt waren. Nach intensiven Verhandlungen wurde der Mann zu zwei Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt, während seine Frau wegen Beihilfe eine siebenmonatige Bewährungsstrafe erhielt.
Die Auseinandersetzung eskalierte, als der Angeklagte seine Schwägerin mit einem Faustschlag ins Gesicht verletzte, was zu mehreren Frakturen und einer fast tödlichen Hirnblutung führte. Zudem fügte er ihr mit einem langen Küchenmesser oberflächliche Schnittwunden zu. Die Ehefrau des Angeklagten verhinderte, dass der Sohn der Geschädigten eingreifen konnte, was zur Beihilfe führte. Beide Angeklagten erlitten ebenfalls Verletzungen während der Schlägerei, an der mindestens fünf Personen beteiligt waren.
Ein Gericht appelliert an den Frieden
Die Richter waren sich einig, dass die Eskalation der Gewalt nicht entschuldbar war, auch wenn es Provokationen und Beleidigungen zwischen den beiden Familien gegeben hatte. Der Vorsitzende Richter forderte beide Seiten auf, künftig Ruhe zu bewahren und Konflikte nicht erneut hochkochen zu lassen. In einer überraschenden Wendung beschuldigte die weibliche Angeklagte die andere Seite, was zu empörten Zwischenrufen aus dem Publikum führte. Das Gericht drohte mit Ordnungsgeldern für Störungen während des Prozesses.
Der Angeklagte zeigte sich reuig und versprach, sich für den Frieden innerhalb der Familie einzusetzen. Der Richter ließ durchblicken, dass er bei gutem Verhalten einen offenen Strafvollzug in Aussicht stellen könnte. Doch die Warnung war klar: Sollte es zu weiteren Auseinandersetzungen kommen, wird das Gericht nicht zögern, erneut einzugreifen.
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