Pfarrer Martin Stefan Weber hat sich in der Pfarreiengemeinschaft Seeg, die von schweren Konflikten geprägt ist, gut etabliert. Nach seiner 24-jährigen Tätigkeit in der Pfarreiengemeinschaft Heimenkirch-Opfenbach-Maria-Thann-Wohmbrechts wurde er herzlich empfangen und freut sich über die wunderschöne Kirche und die Lage im Ostallgäu. Der neue Pfarrer bringt frischen Wind in die Gemeinde, die in den letzten Monaten unter einer tiefen Krise litt, die durch die Inhaftierung des Bürgermeisters ausgelöst wurde.
Weber vergleicht die momentane Situation in Seeg metaphorisch mit einer Massenkarambolage: „Einer strauchelt, und viele fallen mit.“ Trotz der Herausforderungen empfindet er seine neue Position als „Traumstelle“ und möchte gemeinsam mit der Gemeinde in die Zukunft blicken. Er hat von Anfang an erkannt, dass „Wunden da sind“, die es mit viel Liebe zu heilen gilt. Sein primäres Ziel ist es, die Gemeinde wieder zusammenzuführen und das Vertrauen zurückzugewinnen.
Ein herausfordernder Neuanfang
Die Pfarreiengemeinschaft war nach dem Weggang seines Vorgängers, Pfarrer Wolfgang Schnabel, zehn Monate lang unbesetzt. Weber spürt das Bedürfnis der Gemeindemitglieder nach Stabilität und gemeinschaftlichem Zusammenhalt. Positiv vermerkt er die lebendige Teilnahme der Familien an Gottesdiensten, was ihm Hoffnung für die zukünftige Entwicklung gibt. „Hier ist noch mehr Substanz da“, betont er mit einem gewissen Stolz auf die aktive Gemeinschaft.
Ein besonderes Augenmerk legt der neue Pfarrer auf die Jugendarbeit. Er unterrichtet die Drittklässler im Religionsunterricht, was eine hervorragende Möglichkeit zur Förderung von Ministranten ist. „Ich möchte erst einmal die Menschen kennenlernen. Man möchte ja als neuer Pfarrer nicht alles umwerfen“, erklärt Weber weiter, der sich Zeit nehmen möchte, um Vertrauen aufzubauen. Die Vorstellung, Priester zu werden, begleitet ihn seit seiner Kindheit, auch wenn es unterschiedliche Meinungen zu seiner Berufswahl gab. Diese Zweifel haben ihn jedoch nicht von seinem Weg abgehalten. „Der Ruf von oben war zu deutlich“, resümiert er seine Entscheidung.
Integration von Beruf und Freizeit
Pfarrer Weber verbindet seine neue Tätigkeit auch mit sportlichen Aktivitäten. In seiner Freizeit nutzt er die wunderschöne Natur des Ostallgäus für Radtouren, die es ihm ermöglichen, Beruf und Bewegung zu vereinen. „Wenn ich eine Viertelstunde nach Eisenberg radle, dann habe ich frische Luft und kann mich erholen“, beschreibt er sein persönliches Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit. Er empfindet es als erholsam, an malerischen Seen vorbeizufahren – zum einen um seinen Kopf freizubekommen, zum anderen um die Schönheit der Natur zu genießen.
Für die Zukunft hat Pfarrer Weber große Ziele: Er möchte eine stärkere Kooperation innerhalb der fünf Pfarreien der Gemeinschaft erreichen. „Da ist noch Luft nach oben“, äußert er diplomatisch. Die Erfahrungen aus seiner Zeit im Westallgäu sensibilisieren ihn, und er will diese Elemente in seine neue Arbeit einfließen lassen.
Mit seinen ersten Eindrücken und dem positiven Feedback der Gemeindemitglieder ist Pfarrer Weber optimistisch. Er hat das Gefühl, dass die Menschen in Seeg offen für Veränderungen sind und eine gemeinsame Reise in eine harmonischere Zukunft anpacken können. Durch einen aktiven Austausch und durchgängige Präsenz in der Gemeinde wird er seinen Teil dazu beitragen, dass die Pfarreiengemeinschaft Seeg wieder an Stärke gewinnt. Die Herausforderungen sind groß, doch Weber ist fest entschlossen, gemeinsam mit der Gemeinde daran zu arbeiten.
Besonders die ermutigende Lage in Seeg motiviert ihn, aktiv zu bleiben und die Veränderungen voranzutreiben. Diese neue Phase seines Lebens als Pfarrer ist für ihn nicht nur eine Pflicht, sondern eine Berufung, die er mit Freude wahrnehmen möchte.
Für mehr Informationen und um den weiteren Verlauf seiner Bemühungen zu verfolgen, sehen Sie die aktuelle Berichterstattung auf www.merkur.de.
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