Nationalrat beschließt: E-Autobatterien zukünftig als Stromspeicher nutzen!
Österreichs Nationalrat beschließt E-Autobatterien als Stromspeicher; ab 2026 bidirektionales Laden in Deutschland möglich.

Nationalrat beschließt: E-Autobatterien zukünftig als Stromspeicher nutzen!
Der Nationalrat in Österreich hat am 19. November 2025 einen bedeutenden Entschließungsantrag zur Nutzung von E-Autobatterien als Stromspeicher einstimmig angenommen. Dies könnte die Art und Weise revolutionieren, wie private Haushalte, Unternehmen und Behörden ihren Stromverbrauch managen.
Der Antrag, unterstützt von den Parteien ÖVP, SPÖ und NEOS, bietet eine Möglichkeit, Überschüsse aus E-Autobatterien ins Stromnetz einzuspeisen. Diese Batterien verfügen über eine hohe Speicherkapazität und stehen im Durchschnitt 23 Stunden täglich still, was ihre Nutzung als zusätzliche Stromquelle attraktiv macht. Es bestehen jedoch Herausforderungen, da gesetzliche Vorgaben für einheitliche, kompatible Ladesysteme und der Konsumentenschutz fehlen. Das betrifft auch den VKI (Verein für Konsumenteninformation), der im Nationalrat thematisiert wurde und der auch mit der Bearbeitung von über 80.000 Anfragen eine wesentliche Rolle im Verbraucherschutz spielt.
Bidirektionales Laden: Eine neue Ära für E-Autos
Die Technik für bidirektionales Laden, die bereits in mehreren E-Automodellen integriert ist, erlaubt es Elektroautos, Strom nicht nur zu beziehen, sondern auch zurück ins Netz zu speisen. Ab dem 1. Januar 2026 tritt das geänderte Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) in Deutschland in Kraft, das die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür schafft. Dies könnte den Weg für eine breitere Akzeptanz und Nutzung dieser Technologie ebnen. Während in Deutschland bereits über 1,65 Millionen E-Autos zugelassen sind, wird das Speicherpotenzial auf bis zu 5,0 GWh geschätzt.
Das bidirektionale Laden umfasst verschiedene Varianten: Vehicle-to-Grid (V2G), Vehicle-to-Home (V2H) und Vehicle-to-Load (V2L), jeweils angepasst an spezifische Anforderungen. Diese Flexibilität kann helfen, die Integration erneuerbarer Energien wie Solar- und Windkraft zu verbessern, indem das Angebot und die Nachfrage besser koordiniert werden. Prognosen zeigen, dass Haushalte durch die Nutzung von V2H-Optionen jährliche Einsparungen von bis zu 700 Euro erzielen könnten.
Herausforderungen und Möglichkeiten
Dennoch stehen der Umsetzung einige Herausforderungen im Weg. Neben der Notwendigkeit geeigneter Fahrzeuge und der Entwicklung bidirektionaler Wallboxen sind auch einheitliche technische Standards erforderlich. Gesetze müssen angepasst werden, um E-Autos steuerlich gleichzustellen mit stationären Batteriespeichern, da aktuell sowohl beim Strombezug als auch bei der Rückspeisung ins Netz Steuern anfallen. Zudem könnten hohe Kosten für die notwendige Technik im Auto und der Infrastruktur im Haus das Wachstum des bidirektionalen Ladens behindern.
Die Kritiker, darunter auch Abgeordnete der FPÖ, fordern einen entschiedeneren Schritt hin zu einheitlichen europäischen Standards, um das Potenzial dieser neuen Technologien vollständig ausschöpfen zu können. So bleibt abzuwarten, wie die Förderungen für 2026 bereitgestellt und wie die politischen Rahmenbedingungen gestaltet werden.
Gesamt betrachtet eröffnet die Verwendung von E-Autobatterien als flexible Stromspeicher eine vielversprechende Möglichkeit zur Stabilisierung und Flexibilisierung der Energieversorgung, sowohl für private Haushalte als auch für die gesamte Gesellschaft. Der Weg hin zu diesen Innovationen erfordert jedoch eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten, von der Politik über die Industrie bis zu den Verbrauchern.
Für weitere Informationen zu diesem Thema können Sie die vollständigen Berichte von OTS, Ingenieur.de und ADAC besuchen.