Murat Yildirim, ein gebürtiger Kurde aus der Türkei, lebt seit unglaublichen 34 Jahren in Deutschland und kämpft nun um seinen Verbleib. Der Bad Nauheimer, der einst unbefristet hier wohnen durfte, sieht sich plötzlich mit der Bedrohung einer Abschiebung konfrontiert. Sein Traum von Sicherheit und einem Leben in der gewohnten Umgebung scheint in Gefahr, nachdem formale Fehler seinen Aufenthaltstitel ungültig gemacht haben.
Nach einer gescheiterten Ehe und dem Verlust seiner Firma suchte Yildirim Halt bei seiner Familie in der Türkei. Doch was er nicht wusste: Ein Aufenthaltstitel erlischt nach sechs Monaten im Ausland. „Wieso sollte ich mich bei unbefristetem Aufenthalt mit den Gesetzen befassen?“, fragt er sich heute. Nach über einem Jahr kehrte er zurück und meldete sich sofort bei der Ausländerbehörde, nur um zu erfahren, dass er das Land verlassen müsse. Ein Anwalt, den er einschaltete, machte ebenfalls Fehler, was die Situation weiter komplizierte.
Die Angst vor Abschiebung
Jetzt lebt Yildirim in einer sogenannten Duldung, die ihm zwar erlaubt, als Baggerfahrer zu arbeiten, ihm aber keinen rechtmäßigen Aufenthalt garantiert. „Ich darf nicht arbeitslos werden und kann das Land nicht verlassen, sonst ist alles vorbei“, erklärt er frustriert. Die ständige Angst vor der Abschiebung lastet schwer auf ihm. „Bad Nauheim ist meine Heimat geworden. Ich liebe die Natur hier und möchte mein Leben lang bleiben“, betont der 34-Jährige.
Yildirim hat seinen zehnjährigen Sohn seit Jahren nicht mehr gesehen und die Sehnsucht nach ihm quält ihn. „Ich würde ihn so gerne wiedersehen, aber das könnte meine Rückkehr nach Deutschland unmöglich machen“, sagt er mit gebrochener Stimme. Trotz seiner schwierigen Lage möchte er niemandem die Schuld geben, hofft jedoch, dass Politiker die Gesetze überdenken und die emotionalen Belastungen der Betroffenen verstehen. Bis dahin lebt er unter dem ständigen Damoklesschwert der Abschiebung.
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