Wismar

Wismarer Imbissbetreiber kämpft ums Überleben: Corona-Hilfe zurückzahlen!

Wismar – Ein neuer Imbiss am Wismarer Werftgelände, betrieben von Sven Marquardt (55), steht auf der Kippe! „Das ist zurzeit mein zweiter Imbiss“, erklärt er, während er sich eine Zigarette anzündet. Sein alter Imbiss steht seit 14 Jahren vor dem Hagebaumarkt in Gägelow. Doch die ersten vier Wochen am neuen Standort haben Ernüchterung gebracht. „Ich dachte, die Werftarbeiter kommen, aber die dürfen wohl nicht raus“, so Marquardt frustriert.

Die Hoffnung auf hungrige Werftarbeiter bleibt aus. „Montags kommen kaum Leute, da bringen sie sich alle noch was von zu Hause mit“, klagt er. Und das Wetter macht ihm ebenfalls einen Strich durch die Rechnung: „Wenn es regnet, traut sich keiner aus der Tür.“ Die Preise sind moderat – ein Schnitzel mit Pommes für 6,50 Euro – doch das Geschäft läuft schlecht. „Es ist alles auf dem absteigenden Ast hier in dem Land“, schimpft er und zieht eine ernüchternde Bilanz.

Corona-Hilfe und Rückzahlungen

Ein weiteres Problem drückt auf Marquardts Stimmung: Die Rückzahlung der Corona-Hilfe. „4600 Euro habe ich bekommen, und jetzt soll ich alles innerhalb eines Monats zurückzahlen, sonst droht die Vollstreckung“, empört sich der Betreiber. Laut NDR müssen viele Unternehmer mit Rückzahlungen rechnen, insgesamt etwa 140 Millionen Euro. „Das ist Betrug am Menschen!“, ruft er verzweifelt.

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Die Herausforderungen im Gastronomie-Geschäft sind enorm. „Die Aushilfslöhne sollen auf 15 Euro steigen, wer soll das alles noch bezahlen?“ fragt er, während er über die steigenden Kosten für Gas und Strom klagt. „Ich habe meine saisonalen Strandimbisse wegen Personalmangel schließen müssen.“ Mit einem letzten Versuch hofft Marquardt, dass sich der neue Standort bis Ende des Jahres etabliert. Andernfalls will er nach Florida auswandern – „da ist es jetzt 25 Grad!“


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Wismar, Deutschland
Quelle
ostsee-zeitung.de

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