
Stromkrieg in Mecklenburg-Vorpommern! Die geplante 380-kV-Stromleitung von Pasewalk nach Güstrow sorgt für Aufruhr. Anwohner in Friedland schlagen Alarm und wehren sich gegen das Projekt des Netzbetreibers 50Hertz. "Meine Gesundheit ist mir einfach wichtiger," erklärt eine besorgte Friedländerin, die nur 200 Meter von der geplanten Trasse entfernt wohnt. Sie fürchtet die elektromagnetische Strahlung und sorgt sich um ihre Kinder. Rund 150 Bürgerinnen und Bürger versammelten sich, um ihrem Unmut Luft zu machen.
Auch Landwirt Hermann Pagel ist in Aufruhr. Er befürchtet, dass die neue Leitung den Wert seiner Grundstücke drastisch mindern könnte. "Das ist Eigentum mit Füßen treten und unsere Gesundheit steht auf dem Spiel," schimpft er. Die Anwohner sind entschlossen, das Projekt zu stoppen, bevor es überhaupt richtig begonnen hat. Die geplante Trasse soll eine alte Leitung aus dem Jahr 1962 ersetzen und den überschüssigen Strom aus Windkraftanlagen in den Süden transportieren.
50Hertz: Gesetzliche Pflicht oder Gesundheitsrisiko?
Andreas Paust, Sprecher von 50Hertz, verteidigt das Vorhaben als gesetzlich vorgeschriebene Aufgabe. Der Strom aus den Offshore-Windparks in der Ostsee müsse effizient abtransportiert werden. "Wir können das nicht einfach selber entscheiden," betont Paust, denn die Genehmigungsbehörde, das Wirtschaftsministerium in Schwerin, hat das letzte Wort. Der Antrag für das Projekt ist jedoch noch nicht eingereicht, das Verfahren steht noch bevor.
Einwände und Zukunftspläne
Die Planungsunterlagen sollen ab März nächsten Jahres öffentlich zugänglich sein, und die Anwohner haben dann die Möglichkeit, Einwände einzureichen. Die 150 Kilometer lange Trasse zwischen Pasewalk und Güstrow soll frühestens 2032 fertiggestellt werden. Der sogenannte NordOstLink ist ein weiteres Großprojekt, das spätestens 2032 in Betrieb gehen soll. Die Diskussionen um die Stromtrasse zeigen, wie komplex und umstritten der Ausbau erneuerbarer Energien sein kann.
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