Die Jugendkunstschule Neubrandenburg hat mit einer enormen Spendenaktion eine neue Theaterbühne im Gebäude an der Hochstraße errichtet. Isabelle Taut, die Leiterin der Einrichtung, zeigte sich überrascht von der überwältigenden Unterstützung, die über 80 Spendende mobilisieren konnte. Zusammen mit einem Zuschuss von 10.000 Euro von der Sparkassenstiftung und weiteren Mitteln des Vereins Junge Künste NB wurde ein beachtlicher Betrag von mehr als 20.000 Euro gesammelt. Dies ermöglichte den Bau einer Bühne, die dringend benötigt wurde.
Zuvor war der Theaterbereich der Jugendkunstschule aufgrund unhaltbarer Zustände in einem Keller untergebracht. Probleme wie defekte Leitungen und sogar Ratten machten diese Provisorien für die künstlerische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen unbrauchbar. Die Neuansiedlung der Theaterbühne war daher ein überfälliger Schritt, der nun mit viel Eigenverantwortung umgesetzt wurde.
Ein erfolgreicher Bauprozess
Nach der erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne, die im November 2023 startete, begann im Sommer der Bau der neuen Bühne. Taut berichtete, dass die Arbeiten in den Sommerferien stattfanden, was mitunter eine Herausforderung darstellte, weil viele Mitarbeiter und Helfer nicht vor Ort waren. Dennoch konnte eine Vielzahl von notwendigen Maßnahmen durchgeführt werden, einschließlich der Auffrischung des Raumes und der Verlegung eines neuen Teppichbodens.
Trotz der Fortschritte stellte Taut klar, dass noch viel zu tun bleibt. Die vollständige Fertigstellung der Bühne und des Raumes erfordere zusätzliche Mittel, deren Höhe zurzeit schwer abzuschätzen sei. „Unser Ziel ist es, einen perfekten Ort für die kreative Arbeit unserer jungen Talente zu schaffen“, betonte sie.
Herausforderungen durch Haushaltskürzungen
Allerdings lastet eine dunkle Wolke über der Freude: Die Bundesregierung plant für 2025 umfangreiche Kürzungen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit. Besonders kleinere Einrichtungen in ländlichen Gebieten könnten davon stark betroffen sein. „Zwar wird dies nicht das Aus für die Jugendkunstschule bedeuten, aber unsere Angebotspalette wird stark eingeschränkt“, warnte Taut. (Foto: Bastian Bönisch)
Der Verlust von Stellen betrifft zahlreiche zentrale Bereiche – darunter vor allem das Fachpersonal, das für die vielfältigen Angebote in der Kunst- und Theaterarbeit essentiell ist. Die Leiterin der Schule äußerte große Besorgnis darüber, dass gerade die Kinder- und Jugendarbeit immer wieder der erste Punkt ist, an dem gespart wird. „Es ist wichtig, diese Angebote aufrechtzuerhalten, um Kindern und Jugendlichen die beste Vorbereitung auf das Leben zu bieten“, fügte sie hinzu.
In Anbetracht der drohenden Einschnitte plant Isabelle Taut, in Kontakt mit politischen Entscheidungsträgern zu treten, um Lösungsmöglichkeiten zu explorieren. Trotz der Herausforderungen steht die Jugendkunstschule jedoch fest entschlossen da: Nach der feierlichen Eröffnung der neuen Bühne sollen schnell die Proben für die ersten öffentlichen Aufführungen im Jahr 2025 beginnen. „Wir sind bereit, die kreative Arbeit mit neuen Impulsen fortzusetzen“, erklärte Taut mit Zuversicht.
Details zur Meldung