Die Insolvenzkrise in Deutschland trifft nun auch das Gesundheitswesen: Das Josephs-Hospital Warendorf (JHW), ein renommiertes akademisches Lehrkrankenhaus in Nordrhein-Westfalen, hat einen Antrag auf Eigenverwaltung gestellt. Dieser Schritt erfolgte am 17. Dezember beim zuständigen Amtsgericht in Münster, wie das Krankenhaus in einer offiziellen Mitteilung bekannt gab. Damit sind rund 940 Mitarbeiter von dieser dramatischen Wendung betroffen, die Teil eines umfassenden Sanierungsprozesses ist, um die Klinik zukunftsfähig zu machen. Dabei bleibt der Betrieb vorerst uneingeschränkt bestehen, was sehr wichtig für die Patienten ist. Finanzielle Schwierigkeiten sieht Peter Goerdeler, Vorstandsvorsitzender des JHW, durch die notwendigen Investitionen in den vergangenen Jahren bedingt, die das Krankenhaus stark belastet haben, so fr.de berichtete.
Klinik in Eigenverwaltung
Das Eigenverwaltungsverfahren soll dem JHW die Möglichkeit bieten, sich neu zu strukturieren. Goerdeler versichert, dass sich die Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige auf eine weiterhin hohe Versorgungsqualität verlassen können, denn alles werde so fortgeführt wie gewohnt. Die Klinik wird in diesem Verfahren von Rechtsanwalt Dr. Claus-Peter Kruth unterstützt, der zuversichtlich ist, dass das Josephs-Hospital eine zukunftsfähige Lösung finden kann. Parallel dazu erhalten die Mitarbeiter Gehaltszahlungen für die nächsten drei Monate durch das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit, was einen gewissen finanziellen Puffer schafft. Die Insolvenz betrifft nicht nur das JHW, auch das Deutsche Rote Kreuz in Hagen hat ähnliche finanzielle Probleme und einen Antrag auf Eigenverwaltung gestellt, was die besorgniserregende Situation im deutschen Gesundheitswesen unterstreicht, wie wa.de berichtete.
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