Kampf um Notfallpraxen: Müllheims Bürgermeister wehrt sich entschieden!

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Bürgermeister Löffler und Müllheimer Delegation kämpfen gegen die Schließung der Notfallpraxis; rechtliche Schritte absehbar.

Kampf um Notfallpraxen: Müllheims Bürgermeister wehrt sich entschieden!

Die Stadt Müllheim steht vor einer kritischen Herausforderung: Die geplante Schließung der Notfallpraxis wirft zahlreiche Fragen auf und sorgt für große Besorgnis unter den Anwohnern. Bürgermeister Löffler lässt in einem Interview keinen Zweifel daran, dass er sich mit aller Kraft gegen dieses Vorhaben wehren wird. „Wir werden das so nicht hinnehmen und geben uns noch lange nicht geschlagen“, erklärt er. Der Bürgermeister betont, dass der Kampf um den Erhalt der Notfallpraxen mit Unterstützung der betroffenen Städte und Teilen der Politik fortgesetzt werden soll.

Am Montagmorgen machte sich eine zehnköpfige Delegation aus Müllheim, angeführt von Bürgermeister Löffler, auf den Weg nach Stuttgart zu einer Pressekonferenz im Gebäude der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Dabei bekräftigte Löffler die Absicht, auch rechtliche Schritte zu erwägen. Dies könnte eine Klage gegen die KV oder das Gesundheitsministerium bedeuten. In seiner Argumentation zieht er die Rechtmäßigkeit der geplanten Schließungen in Zweifel: „Die Entscheidungen der KV scheinen völlig willkürlich.“

Die Herausforderungen der Schließung

Löffler hebt die große Distanz zur nächsten Notfallpraxis in Freiburg oder Lörrach hervor. „Das funktioniert nicht“, warnt er, vor allem wenn man bedenkt, dass die Vorgabe von 95 Prozent der Patienten, die innerhalb von 30 Minuten eine Notfallpraxis erreichen sollen, im Falle von Müllheim nicht einhaltbar ist. Auch die Verwendung öffentlicher Verkehrsmittel sei in diesem Zusammenhang praktisch nicht umsetzbar. „Das ist absoluter Quatsch“, fügt er hinzu und exemplifiziert die Situation mit dem Ort Badenweiler.

Die Schließung der Notfallpraxis habe nicht nur direkte Auswirkungen auf die Einwohner, sondern könnte auch den Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) überlasten. So rechnet der DRK-Kreisvorsitzende mit einem Anstieg der Einsätze um 15 Prozent. „Von der Schließung sind bis zu 80.000 Menschen betroffen“, erklärt Löffler und kritisiert die unzureichende Berücksichtigung der großflächigen und dichten Bevölkerungsstruktur im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.

Ein weiterer kritischer Punkt in der Argumentation der KV ist die Forderung, dass Notfallpraxen nur noch in Verbindung mit einem Krankenhaus mit Notaufnahme bestehen sollen. „Demnach müsste Müllheim ja weiter bestehen“, meint Löffler und hinterfragt die Logik hinter dieser Entscheidung.

In der Öffentlichkeit wächst der Druck, insbesondere angesichts der gesundheitlichen Risiken, die eine Schließung mit sich bringen könnte. Die Möglichkeit, dass mehr Menschen in Notaufnahmen gelangen, die eigentlich nicht für sie verantwortlich sind, wird als besorgniserregend angesehen. Löffler und seine Delegation werden weiterhin versuchen, das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Notfallpraxis zu schärfen und eine Rückkehr zu den Verhandlungstischen zu erzwingen. Die Auseinandersetzung um die Notfallpraxis Müllheim ist noch lange nicht beendet, und die Beteiligten sind fest entschlossen, eine Lösung zu finden.