Hilfe aus Thailand: So bekämpfen wir den Pflegekrisen in Österreich!

Hilfe aus Thailand: So bekämpfen wir den Pflegekrisen in Österreich!

In Kärnten und rund um ganz Österreich herrscht ein erheblicher Mangel an qualifizierten Pflegekräften. Um diesem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, hat die Familie Cerne in Klagenfurt eine innovative Struktur zur Rekrutierung und Ausbildung von Pflegekräften gegründet. Die Familie, die vor etwa zehn Jahren nach Thailand zog, hat ein Modell entwickelt, das diplomierte Pflegefachkräfte aus Thailand nach Österreich bringt. Dies berichtet 5min.at.

Das Unternehmen positioniert sich nicht als klassischer Headhunter, sondern als Partner für sowohl Fachkräfte als auch Arbeitgeber. Im Fokus stehen ganzheitliche Betreuung und internationale Kooperationen. Dazu werden Partnerschaften mit thailändischen Universitäten genutzt, um gezielt Pflegekräfte anzuwerben. Ein wichtiger Bestandteil des Modells sind Deutschkurse, die in den Niveaus A1 bis B1 angeboten werden, um den neuen Pflegekräften die Integration zu erleichtern.

Integration und Schulung

Ein weiterer Schritt zur Erleichterung der Integration ist die Zusammenarbeit mit österreichischen Fachhochschulen zur Entwicklung von ergänzenden Kursen, die eine fachliche Gleichwertigkeit sicherstellen. Die Rot-Weiß-Rot-Karte spielt dabei eine entscheidende Rolle, da sie eine frühere Einreise und einen beschleunigten Arbeitsmarkteintritt ermöglicht. Zunächst ist jedoch nur Teilzeitarbeit als Pflegeassistent möglich, da einige Kurse in Österreich absolviert werden müssen.

Das Projekt hat das langfristige Ziel, die Sicherung qualifizierter Fachkräfte im österreichischen Gesundheitswesen zu gewährleisten. Ein zentrales Element ist dabei die Vermittlung interkultureller und sozialer Kompetenzen. Vorbereitende Kurse sollen thailändischen Fachkräften helfen, sich mit dem österreichischen Lebens- und Arbeitsumfeld vertraut zu machen. Gespräche mit verschiedenen Krankenhäusern in Österreich laufen bereits, und es wird erwartet, dass die ersten Pflegekräfte im kommenden Herbst ihre Tätigkeit aufnehmen.

Herausforderungen der Integration internationaler Fachkräfte

Die Rekrutierung internationaler Pflegekräfte wird in Deutschland ebenso als unverzichtbar angesehen, wie es in Österreich der Fall ist. Auch dort steigt die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften kontinuierlich, und der demografische Wandel verschärft die Situation. Wie Initiative Pflege Stärken berichtet, erfordert die Integration neuer Mitarbeitender gezielte Maßnahmen auf betrieblicher, sozialer und kultureller Ebene.

Internationale Pflegekräfte bringen zwar hohe fachliche Kompetenzen mit, stehen jedoch vor Herausforderungen wie Sprachbarrieren und dem Umgang mit kulturellen Unterschieden. Eine strukturierte Einarbeitung, Mentorenprogramme und Sprachförderungen sind zentrale Maßnahmen, die eine erfolgreiche Integration unterstützen. Teambuilding-Maßnahmen und eine offene Willkommenskultur fördern zudem den Teamzusammenhalt und die soziale Eingliederung.

Die Forderung nach einer umfassenden Strategie zur Qualifizierung internationaler Fachkräfte im Gesundheitswesen wird auch von Experten wie Thomas Röhrßen und Benjamin Nabert unterstrichen. Beide sind in der Entwicklung von Konzepten zur Pflegekräftegewinnung aktiv und arbeiten an der Schaffung von Rahmenbedingungen, die die Integration und Qualifizierung von Pflegekräften erleichtern, wie im Werk von Kohlhammer ausgeführt.