Im Herzen von Butzbach, genauer gesagt im Bürgertreff Pohl-Göns, fand kürzlich eine interessante Diskussion zwischen den Bürgermeisterkandidaten Michael Merle von der SPD und Sascha Huber von der CDU statt. Organisiert von Pfarrer David Lieder, deckte die Veranstaltung die persönlichen Hintergründe der Kandidaten ab und beleuchtete ihre Visionen für die Stadt. Lieder stellte Fragen zu deren familiärem Leben sowie ihren Perspektiven in einer von Unsicherheit geprägten Zeit.
Eine der ersten Fragen, die Huber in den Wahlkampf einbrachte, war die nach der Notwendigkeit eines Wechsels an der Spitze. Nach 18 Jahren Amtszeit von Merle betonte er, dass frischer Wind dringend nötig sei. Merle, der auf seine langjährige Erfahrung verweist, stellte seinerseits klar, dass viele Erstwähler nur ihn als Bürgermeister kennen. Dies, so bemerkte er humorvoll, mache ihn nicht alt, da er nun Opa sei und dies sehr genieße.
Gemeinsame Ziele für Butzbach
Merle beschrieb Butzbach als eine lebendige Stadt, reich an Vielfalt. Er verglich die Zentrale mit der Kette von Stadtteilen, die alle ihre eigenen Schönheiten haben. „Das Miteinander zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Stadt“, sagte Merle. Huber unterstützte diese Gedanken und betonte die Wichtigkeit, trotz der unterschiedlichen Identitäten und Charaktere der Stadtglieder, ein gemeinsames Ziel zu verfolgen.
Ein weiterer Punkt der Diskussion drehte sich um die zukünftige Entwicklung der Stadt. Merle äußerte, dass Butzbach keine Insel der Glückseligkeit sei und die globalen Ereignisse auch vor der Stadt nicht haltmachen. Dennoch sei Deutschland ein Ort, an dem es sich gut leben lasse. Wachstum dürfe jedoch nicht das einzige Ziel sein; es sei essenziell, auch Bescheidenheit und Zufriedenheit zu entwickeln.
Die persönliche Note der Kandidaten
Die menschliche Seite der Politik wurde ebenfalls beleuchtet. Huber hob hervor, dass er als Bürgermeister für alle Bürger da sein wolle und dabei besonders auch diejenigen im Blick hätte, die sich abgehängt fühlen. Sein Engagement basiere auf der christlichen Nächstenliebe und der Unterstützung für andere. Dies wurde besonders am Beispiel der barrierefreien Straßenübergänge deutlich, die er für wichtig erachtet. Merles Hintergrund erzählte eine andere, persönliche Geschichte. Aufgewachsen in einer alleinerziehenden Familie, setzte er auf Bildung als Schlüssel zum Erfolg und möchte dies allen Menschen ermöglichen, um die Demokratie zu stärken.
Die jüngste Generation sei nicht nur unsere Zukunft, sondern auch eine Gegenwart, die ernst genommen werden müsse. Der Gesprächsverlauf ließ erkennen, dass beide Kandidaten den Bedürfnissen der Jugendlichen und deren Anliegen große Beachtung schenken. Huber berichtete, wie seine eigenen Kinder den Wahlkampf wahrnehmen und sich aktiv mit Fragen wie der Gestaltung von Spielplätzen auseinandersetzen.
Die Podiumsdiskussion endete mit einem beiderseitigen Bekenntnis zu neuen Ansätzen und Ideen für Butzbach. Huber, der bereit ist, sofort anzufangen, und Merle, optimistisch über den Ausgang, schlossen die Veranstaltung mit Dankbarkeit für die Möglichkeit, ihre Ideen und Visionen zu teilen. Überraschend wurde zum Abschluss die kreative Geste von Inge Hanack erwähnt, die „Blumen“ aus Herbstlaub für die Kandidaten bastelte – eine Symbolik, dass man aus wenig viel schaffen kann.
Am heutigen Donnerstag findet im Bürgerhaus Butzbach die nächste Podiumsdiskussion statt, in der sich beide Kandidaten weiteren Fragen der Öffentlichkeit stellen werden. Der Wahltermin naht, und am 11. November wird die Entscheidung über die nächste Amtszeit fallen, die am 1. März nächsten Jahres beginnt. Für mehr Informationen zur Bürgermeisterwahl in Butzbach, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.fnp.de.
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