LAHNSTEIN – Ein schreckliches Kapitel der Geschichte wird wieder lebendig! Vor 80 Jahren, am 11. November 1944, erlebte die Region einen der blutigsten Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs. Die US-Air-Force zielte auf den Güterbahnhof Oberlahnstein und hinterließ eine verheerende Bilanz: 222 Tote, 175 Verletzte und rund 1.000 Obdachlose. Die Bomben verwüsteten nicht nur militärische Ziele, sondern auch zahlreiche Wohngebäude und das Krankenhaus in der Bergstraße. Die Lahnsteiner Bevölkerung wurde brutal in den Krieg hineingezogen, als die ersten Bomben fielen und die Schrecken des Krieges vor der eigenen Haustür spürbar wurden.
Die Angriffe nahmen kein Ende. Am 26. Dezember 1944 warfen 60 Flugzeuge der 2. Bomber-Division Bombenteppiche auf den Bahnhof und die Umgebung. Tragisch: 119 Soldaten und 41 Zivilisten starben, während sie in ihren Wohnungen Zuflucht suchten. Die Zerstörung war so umfassend, dass der Bahnverkehr über Bad Ems umgeleitet werden musste. Die Stadt war ein Schlachtfeld, und die Menschen kämpften ums Überleben inmitten des Chaos.
Die Folgen der Angriffe
Die Luftangriffe führten zu massiven Zerstörungen in der Region. Der Bahnhof Niederlahnstein, einst ein imposantes Bauwerk, wurde vollständig verwüstet. Zeitzeugen berichteten von einem grauenhaften Anblick: Verwundete und Tote mussten aus Zügen geborgen werden, während das Rote Kreuz mit nur einer Handkarre kämpfte, um Verletzte ins Krankenhaus zu bringen. Die Schulchronik dokumentiert, dass über eine Woche lang Leichen aus den Trümmern geborgen wurden. Die Schrecken des Krieges hinterließen tiefe Wunden in der Stadt und bei ihren Bewohnern.
Die Stadtarchiv Lahnstein zeigt nun eine Ausstellung über diese tragischen Ereignisse, die vom 11. bis 24. November in der Hospitalkapelle zu sehen ist. Eine eindringliche Erinnerung an die Opfer und die verheerenden Auswirkungen der Luftangriffe auf Ober- und Niederlahnstein. Ein Besuch ist ein Muss für alle, die die Geschichte dieser Region verstehen und die Opfer ehren möchten.
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