Kassel

Kassel im Protestrausch: 120 Demonstranten für Klimagerechtigkeit!

In Kassel haben rund 120 Mitglieder der Klimagruppe Letzte Generation am 5. Oktober auf der Hafenbrücke friedlich gegen die massiven Subventionen des defizitären Kassel Airports protestiert und fordern nachhaltige Investitionen in die Zukunft.

Am Samstag, den 5. Oktober 2024, versammelten sich rund 120 Menschen auf der Hafenbrücke in Kassel, um gegen den defizitären Kassel Airport zu demonstrieren. Die Protestierenden, organisiert von der Klimagruppe Letzte Generation, forderten gerechtere Investitionen in klimafreundliche Projekte und wiesen darauf hin, dass Steuergelder nicht für das Aufrechterhalten einer unrentablen Luftverkehrsinfrastruktur verwendet werden sollten.

Die Teilnehmer der Demonstration betonten, dass die anhaltenden Extremwetterereignisse, wie die Hitzewellen, die Europa dieses Jahr betroffen haben, deutliche Konsequenzen des Klimawandels mit sich bringen. Jährlich sterben mehr als 47.000 Menschen in Europa an den Folgen extremer Temperaturen. Diese dramatischen Zahlen unterstreichen die Dringlichkeit der Anliegen der Klimabewegung.

Friedlicher Protest ohne nennenswerte Zwischenfälle

Die Demonstration fand friedlich statt, berichtet die Polizei, und die Veranstaltungsform beschränkte sich hauptsächlich auf Redebeiträge. Es kam jedoch zu leichten Verkehrsbehinderungen rund um die Hafenbrücke, die bis in den Nachmittag andauern könnten. Die Polizei beurteilte die Aktion als unproblematisch, was auf den respektvollen Umgang unter den Beteiligten hindeutet.

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Die Bewegung Letzte Generation wurde dabei von weiteren Gruppen unterstützt, darunter Scientist Rebellion und Extinction Rebellion. Diese Bündnisse bringen unterschiedliche Perspektiven zusammen, um den Druck auf die Politik zu erhöhen und auf die Dringlichkeit der Klimakrise aufmerksam zu machen. Die Protestierenden waren sich einig, dass die finanzielle Unterstützung des Kassel Airports in keiner Weise mit den Herausforderungen des Klimawandels in Einklang steht.

Der Kassel Airport: Eine anhaltende Problematik

Der Kassel Airport, im nordhessischen Calden gelegen, kämpft seit seiner Eröffnung vor über zehn Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten. Im Jahr 2023 betrug das Defizit des Flughafens laut dem hessischen Verkehrsministerium stolze 4,98 Millionen Euro. Dies wirft ernsthafte Fragen auf über die Nachhaltigkeit und Zukunft des Standortes, insbesondere angesichts der aktuell hohen Kosten und geringen Frequentierung der Flüge.

Der aktuelle Winterflugplan sieht keine kontinuierlichen Flugverbindungen vor, lediglich einzelne Flüge und Sonderreisen sind vorgesehen. Erst im kommenden Februar sollen regelmäßige Verbindungen wieder aufgenommen werden. Dies wirft die Frage auf, wie lange die Bevölkerung und die Steuerzahler diesen defizitären Betrieb noch unterstützen können. Kassels Oberbürgermeister Sven Schoeller hat sich in einem Gespräch mit Vertretern der Letzten Generation klar von dem fortgesetzten Flugbetrieb distanziert und stellt sich somit hinter die Forderungen der Aktivisten.

Die Demonstration auf der Hafenbrücke ist Teil eines größeren Protests, der auf die unzureichenden Maßnahmen gegen den Klimawandel aufmerksam macht. Das Engagement der Teilnehmer zeigt den klaren Wunsch nach einer Umorientierung der öffentlichen Gelder hin zu umweltfreundlichen und nachhaltigen Investitionen.

Ein Kommentar von einem polizeilichen Sprecher deutete an, dass die Demonstration bald beendet sein könnte, jedoch bleibt abzuwarten, ob weitere Aktionen folgen, um Druck auf die Politik auszuüben. Die anhaltende Diskussion über den Kassel Airport und die Notwendigkeit für strukturelle Veränderungen in der Verkehrspolitik wird zweifellos die Themen der nächsten Wochen prägen.


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