Die finanzielle Lage des Diakonischen Werks Hersfeld-Rotenburg stellt sich weniger dramatisch dar als ursprünglich befürchtet. Die aktuellen Prognosen für die nächsten beiden Haushaltsjahre zeigen eine deutlich gesenkte Verlustschätzung. Statt eines drohenden Gesamtverlusts von bis zu 1,3 Millionen Euro wird 2024 nur noch mit einem Minus von weniger als 200.000 Euro gerechnet, gefolgt von einem noch geringeren Defizit für 2025.
Diese Aussicht wurde den Mitgliedern der Kreissynode, die am Samstag in Friedewald tagten, präsentiert. Der stellvertretende Dekan Michael Zehender hatte zuvor eine anschauliche herbstliche Versammlung vorausgesagt, die aber ausblieb. Der positive Trend wird von den Verantwortlichen, darunter auch Diakoniepfarrerin Sandra Reinhardt, als Erfolg der bisherigen Konsolidierungsmaßnahmen gewertet.
Herausforderungen für Diakonie und Kirche
Trotz dieser positiven Nachrichten bleibt die finanzielle Situation in bestimmten Bereichen herausfordernd. Insbesondere die Jugendhilfestation und das Suchthilfezentrum haben weiterhin höhere Ausgaben als Einnahmen. In diesen Einrichtungen wird für 2024 mit Defiziten von jeweils rund 100.000 Euro gerechnet, was in einem Gesamtverlust von 200.000 Euro am Jahresende resultiert.
Die Verantwortung für die finanziellen Abläufe liegt nach wie vor bei den Mitarbeitenden, die in der Vergangenheit durch optimierte Abläufe und die Nichtbesetzung von Stellen versucht haben, die Situation zu verbessern. Zehender stellte klar, dass kein Geld veruntreut wurde und alle Beteiligten ihr Bestes gegeben haben. Zugleich wurde betont, dass die besorgniserregende finanzielle Situation nicht nur auf Schwierigkeiten im Diakonischen Werk selbst zurückzuführen sei, sondern auch auf die zurückgehenden Zuschüsse von kirchlicher Seite.
Die Abgeordneten des Kirchenparlaments reagierten auf die ergänzende Berichterstattung von Reinhardt und stimmten ohne größere Diskussion einem Beschluss zu, der die ersten Erfolge des Konsolidierungswegs offiziell festhält. Die Gremien wurden aufgefordert, weiterhin an der Reduzierung der Defizite zu arbeiten und konkrete Vorschläge für einen ausgeglichenen Haushalt zu entwickeln.
Das Diakonische Werk hat die Aufgabe, als bedeutender Wohlfahrtsverband Unterstützung zu leisten und ist neben Organisationen wie der Caritas oder der Arbeiterwohlfahrt aktiv, um soziale Dienstleistungen zu gewährleisten. Das regionale Werk wurde 1980 gegründet und agiert als Körperschaft des öffentlichen Rechts unter dem Dach des Kirchenkreises.
Die künftige Entwicklung der finanziellen Situation wird entscheidend sein, um sicherzustellen, dass die wertvollen Dienste derDiakonie auch weiterhin angeboten werden können. Daher liegt der Fokus der Gremien auf der Schaffung tragfähiger Perspektiven, die sowohl den Bedürfnissen der Bevölkerung als auch den finanziellen Gegebenheiten Rechnung tragen.
Für mehr Informationen zur aktuellen Entwicklungen im Finanzbereich des Diakonischen Werks, schauen Sie sich den ausführlichen Bericht auf www.hna.de an.