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Die ehemalige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in einer eindringlichen Rede in Hamburg ihre Haltung zur Flüchtlingspolitik von 2015 bis 2021 verteidigt. „Ich halte die Flüchtlingspolitik der letzten zehn Jahre nicht für verfehlt“, erklärte sie und betonte, dass es darüber hinaus noch viele Herausforderungen zu bewältigen gibt. Insbesondere die Digitalisierung von Ausländerämtern und die Umsetzung von Ausreisepflichten seien zentrale Punkte, bei denen man Fortschritte erzielen müsse. Dies brachte sie im Rahmen einer Veranstaltung der Wochenzeitung «Die Zeit» mit 1000 Gästen zur Sprache, wie krone.at berichtete.
Ein weiteres zentrales Thema ihrer Ansprache war die aktuelle Situation im Deutschen Bundestag. Merkel kritisierte die Polarisierung unter den demokratischen Parteien und forderte eine Rückkehr zu einem konstruktiven Dialog. Diese Auseinandersetzungen seien vor dem Hintergrund der bevorstehenden Bundestagswahl besonders besorgniserregend. Sie lobte auch den Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz für seine Haltung, die Komplexität der parlamentarischen Situation nicht auszunutzen. Allerdings warf sie ihm vor, in einer Abstimmung eine Zusammenarbeit mit der AfD ermöglicht zu haben, was sie als „falsch“ bezeichnete. Merz hatte zuvor eine Verschärfung der Migrationspolitik angestrebt, was die kritische Haltung von Merkel unterstrich, wie nau.ch berichtete.
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