Großes Cybercrime-Netzwerk in Wien zerschlagen – Millionen Schaden!
Polizei zerschlägt internationales Cybercrime-Netzwerk: Fünf Festnahmen in Lettland, Millionen-Schaden und internationale Zusammenarbeit.

Großes Cybercrime-Netzwerk in Wien zerschlagen – Millionen Schaden!
In einem bedeutenden Erfolg im Bereich der Cyberkriminalität wurden fünf Personen in der lettischen Hauptstadt Riga festgenommen. Diese Operation, die als die größte in Österreichs Geschichte bezeichnet wird, war Teil einer gezielten Aktion des Bundeskriminalamts (BKA), koordiniert mit dem Landeskriminalamt Salzburg und der Staatsanwaltschaft Wien sowie internationalen Partnern wie Europol und Eurojust. Der Direktor des BKA, Andreas Holzer, betonte die Wichtigkeit dieser Operation, bei der auch eng mit Lettland und Estland zusammengearbeitet wurde. Insgesamt wurden verschiedene kriminelle Aktivitäten aufgedeckt, darunter gefälschte Online-Shops, Erpressungen und Phishing-Angriffe auf Plattformen wie WhatsApp und Willhaben, die zu einem enormen Schaden führten, der auf mehrere Millionen Euro geschätzt wird. Bereits schätzungsweise 1.700 Fälle in Österreich und 1.500 in Lettland wurden diesem Netzwerk zugeordnet.
Ein wesentlicher Aspekt der Ermittlungen ist der Zugang von Cyberkriminellen zu leicht bedienbaren Hacking-Werkzeugen im Darknet. Die Sicherstellung von circa 441.000 Euro in Bargeld und Bankguthaben sowie Kryptowährungen im Wert von rund 330.000 US-Dollar verdeutlicht die finanziellen Dimensionen der Cyberkriminalität. Weiterhin wurde sowohl in Österreich als auch in Lettland nach unbekannten Tätern gefahndet, um die Drahtzieher hinter den Betrugstaten zu identifizieren.
Internationale Anstrengungen gegen Cybercrime
Die Operation wurde im Kontext der laufenden „Endgame“-Initiative des BKA durchgeführt, die sich auf die Bekämpfung von Cyberkriminalität weltweit fokussiert. Diese internationale Operation, die mehrere europäische Länder sowie die USA einbezog, führte im Mai 2024 zu weiteren bemerkenswerten Ergebnissen. Über 100 Server wurden beschlagnahmt, und über 1.300 kriminell genutzte Domains wurden außer Betrieb gesetzt. Zudem wurden internationale Haftbefehle gegen mehrere Verdächtige aus verschiedenen Ländern erlassen. Es wurde ein Vermögensarrest in Höhe von 69 Millionen Euro gegen einen Betreiber verhängt, was die Reichweite und Professionalität dieses internationalen Netzwerks verdeutlicht.
Die Bundeslagebild Cybercrime 2024 weist auf eine erhöhte Bedrohungslage im Cyberraum hin. Cyberstraftaten haben einen neuen Höchststand erreicht und stellen eine ernsthafte Herausforderung für die internationale Gemeinschaft dar. Schwere Straftaten, insbesondere Ransomware-Angriffe und DDoS-Kampagnen gegen kritische Infrastrukturen, nehmen zu und erfordern einen koordinierten Ansatz, um effektiv dagegen vorzugehen. Der BKA bestätigt, dass Cyberkriminalität zunehmend auch politisch motiviert ist und eine engere Verzahnung zwischen finanzieller und politischer Kriminalität besteht.
Bedeutung der Kooperation
Innerhalb dieser Bedrohungslage betont Innenminister Gerhard Karner die Notwendigkeit internationaler Kooperationen im Kampf gegen die zunehmende Cyberkriminalität. In einer Zeit, in der die Digitalisierung neue Tatgelegenheiten für Kriminelle schafft und Ransomware-Angriffe Deutschland zu einem der häufigsten Ziele weltweit machen, wird die Stärkung rechtlicher Rahmenbedingungen für die Cyberabwehr immer wichtiger. Auch wenn die Aufklärungsquote bei Cybercrime-Delikten bei 32% liegt, fordert das BKA zur Fortsetzung der Offensive und den Ausbau aktueller Maßnahmen auf.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich die international agierenden Cyberkriminellen weiterhin auf eine Professionalisierung des Cybercrime-as-a-Service orientieren, was zusätzliche Herausforderungen für die Sicherheitsbehörden darstellt. Der Aufruf zur engen Zusammenarbeit und der Ausbau der operativen Maßnahmen sind daher unerlässlich, um die Kriminalität im digitalen Raum nachhaltig zu bekämpfen.
Für weitere Informationen zur aktuellen Situation und den Maßnahmen gegen Cyberkriminalität siehe Kleine Zeitung, Presseportal und BKA.