Grazer Influencerin ermordet: Ex-Partner in U-Haft! Polizei ermittelt!
Grazer Influencerin wurde tot in einem Koffer gefunden. Ex-Partner in U-Haft; Ermittlungen zum mutmaßlichen Femizid laufen.

Grazer Influencerin ermordet: Ex-Partner in U-Haft! Polizei ermittelt!
In einem tragischen Vorfall wurde die 31-jährige Grazer Influencerin tot in einem Koffer in einem Waldgebiet entdeckt. Die Polizei bestätigte den Todesfall am Sonntag, nachdem ein Kollege Alarm geschlagen hatte, weil die Frau nicht zu einem vereinbarten Fotoshooting erschienen war. Der Ex-Partner der Verstorbenen, der schnell unter Verdacht geriet, legte ein Geständnis ab und wurde am Montagabend wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft genommen, nachdem er in der Nähe seines brennenden Fahrzeugs bei einem Casino südlich des Grenzübergangs Spielfeld gesehen wurde.
Zusätzlich zu dem Ex-Partner wurden auch sein Stiefvater und Bruder als mutmaßliche Mittäter festgenommen, jedoch später wieder entlassen. Die Ermittlungen laufen weiterhin, wobei die Polizei die Unterstützung slowenischer Behörden in Anspruch nimmt. Ein angeblicher Notruf, der auf einen lautstarken Streit hinweisen sollte, stellte sich als nicht existent heraus, was die Komplexität des Falls erhöht.
Femizid als gesellschaftliches Problem
Frauenministerin Eva Maria Holzleitner und Justizministerin Anna Sporrer äußerten sich erschüttert über die Vorfälle und bezeichneten den mutmaßlichen Todesfall als Femizid. Der Begriff „Femizid“ stammt vom lateinischen „femina“ (Frau) und „caedere“ (töten) und bezeichnet die Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts. In Deutschland sind Tötungen durch aktuelle oder ehemalige Partner*innen häufiger, wobei Intimpartnerinnentötungen etwa 80 % der Fälle ausmachen. Diese Form geschlechtsbezogener Gewalt ist ein dringliches gesellschaftliches Problem, auf das immer wieder hingewiesen wird.
Die Datenlage zu Femiziden zeigt, dass diese Tötungen oft mit gescheiterten Beziehungen verbunden sind und viele verschiedene Motive haben. In einer Analyse von über 50.000 Seiten Aktenmaterial aus fünf Bundesländern wurden 197 Tötungsdelikte an Frauen untersucht, von denen 133 als Femizide eingestuft wurden. Wissenschaftler fordern verbesserte Präventionsmaßnahmen, um das Risiko für Frauen zu reduzieren und mehr Aufmerksamkeit auf diese gefährliche Problematik zu lenken.
- 1999 verwendeten die Vereinten Nationen den Begriff „Femizid“ erstmals in einem formellen Kontext.
- Diana Russell definierte in den 1970er Jahren Femizid als geschlechtsbezogene Tötungen von Frauen.
- In Deutschland wird der Begriff zunehmend rechtlich verwendet, auch wenn es keinen speziellen Femizid-Straftatbestand gibt.
Hilfsangebote für Frauen, die Gewalt erfahren, sind über die Hotline 116 016 und örtliche Frauenhäuser verfügbar. Diese Einrichtungen spielen eine wichtige Rolle für Betroffene, die oft nicht in offiziellen Statistiken erfasst sind. Durch Initiativen wie einen geforderten Femizid-Monitor erhoffen sich Experten eine verbesserte Datensammlung sowie die Entwicklung geeigneter Maßnahmen zur Prävention und Unterstützung von Frauen in Gefahr.
Diese jüngsten Geschehnisse zeigen auf tragische Weise, wie wichtig es ist, geschlechtsspezifische Gewalt sichtbar zu machen und präventiv dagegen vorzugehen, um weitere Verbrechen zu verhindern.
Kosmo berichtet über den Fall und die Reaktionen der Behörden. Weitere Informationen über den Begriff und die gesellschaftliche Debatte rund um Femizide finden Sie bei der bpb und eine Analyse von Femiziden in Deutschland auf Tagesschau.