Weserbergland. Am 9. und 10. November wird die Reichspogromnacht mit bewegenden Gedenkveranstaltungen in der Region gewürdigt. Diese Nacht, die vor über 80 Jahren den schrecklichen Übergang von Diskriminierung zu Völkermord markierte, bleibt unvergessen. In ganz Deutschland brannten Synagogen und jüdische Geschäfte, während tausende Juden brutal misshandelt und in Konzentrationslager verschleppt wurden. Ein dunkles Kapitel der Geschichte, das auch heute noch tief betroffen macht.
In Hameln wird am Samstag, dem 9. November, um 17 Uhr eine Gedenkstunde abgehalten, organisiert von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, der jüdischen liberalen Gemeinde und der Jüdischen Kultusgemeinde. Zuvor findet um 16.45 Uhr in der Hamelner Synagoge eine Hawdalah-Zeremonie statt. Schülerinnen und Schüler der Elisabeth-Selbert-Schule gestalten die Gedenkstunde, und männliche Teilnehmer sind gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen. Am Sonntag, dem 10. November, wird um 17 Uhr im Synagogensaal ein Konzert des Trios Bel Sentir stattfinden, das die Geschichten jüdischer Familien in den Mittelpunkt stellt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
Gedenkveranstaltungen in der Umgebung
In Bad Pyrmont wird am Freitag, dem 8. November, um 15 Uhr auf dem jüdischen Friedhof an der Bombergallee der Opfer gedacht. Die Veranstaltung beinhaltet eine Ansprache des Bürgermeisters und der jüdischen Gemeinde sowie das traditionelle Totengebet Kaddish. Schülerinnen und Schüler der Herderschule präsentieren ihr Projekt zur Spurensuche jüdischen Lebens. In Bückeburg wird am Samstag, dem 9. November, eine Putzaktion für die Stolpersteine organisiert, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Diese beginnt um 13 Uhr vor dem Restaurant „Scarabeo“ in der Bahnhofsstraße 9a.
Die Stadtverwaltung und die Nikolai-Kirchengemeinde in Rinteln laden am 9. November um 17 Uhr zu einer Gedenkfeier am Glasbläserbrunnen ein. In Obernkirchen findet am selben Tag ab 18 Uhr eine Gedenkveranstaltung am Gedenkstein für die ehemalige Synagoge statt, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. Auch in Springe wird am 9. November um 18.30 Uhr in der katholischen St. Maria-Kirche eine ökumenische Andacht abgehalten, um der Schrecken der Reichspogromnacht zu gedenken.