EU-2050: Nur mit Windkraft und Wasserstoff zur 100 % Erneuerbaren Zukunft!
EU plant bis 2124 den Übergang zu 100 % erneuerbaren Energien. Aktuelle Fortschritte, Herausforderungen und Chancen werden beleuchtet.

EU-2050: Nur mit Windkraft und Wasserstoff zur 100 % Erneuerbaren Zukunft!
Die Energiewende in der Europäischen Union zeigt Fortschritte, bleibt jedoch hinter den angestrebten Zielen zurück. Laut Öko-News hat die EU ihren Anteil an erneuerbaren Energien von etwa 10 % im Jahr 2004 auf circa 25 % im Jahr 2024 gesteigert. Allerdings deutet eine aktuelle Prognose darauf hin, dass es bei gleichbleibendem Tempo bis zum Jahr 2124 dauern könnte, bis die EU die vollständige Umstellung auf 100 % erneuerbare Energien erreicht. Das bedeutet, dass die angestrebten 75 % erneuerbare Energien in weiteren 100 Jahren nur um 15 % zulegen würden.
Die Energiewende wird als eine bedeutende ökonomische und politische Chance betrachtet, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und atomaren Ressourcen zu verringern. Während einige europäische Regierungen die Fortschritte bremsen, gibt es dennoch positive Beispiele und Initiativen, die das Potenzial der erneuerbaren Energien erfolgreich ausschöpfen.
Erneuerbare Energien im europäischen Abgleich
Die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass die installierte Leistung in Europa Ende 2024 285 Gigawatt erreicht hat, wobei 248 Gigawatt davon an Land installiert sind. Besonders bedeutend ist die neu in Betrieb genommene Leistung von 16,4 Gigawatt im Jahr 2024, die die EU auf einen Gesamtwert von 231 Gigawatt bringt. Deutschland führt in der Windenergieleistung mit 73 Gigawatt, gefolgt von Großbritannien und Spanien, die jeweils etwa 32 Gigawatt bereitstellen. Dänemark verzeichnet den höchsten Anteil an Windenergie im Strommix, mit beeindruckenden 56 %.
Die Verantwortung für die Energieerzeugung ist jedoch uneinheitlich verteilt. Norwegen, Schweden, Österreich und die Schweiz sind führend bei der Nutzung von Wasserkraft, während Portugal hohe Anteile an Wasserkraft und Windstrom vorzuweisen hat. Demgegenüber hat die EU-weite Windenergieerzeugung mittlerweile 19 % erreicht, was sie zur zweitgrößten Energiequelle nach der Kernenergie macht, wie Energiezukunft berichtet.
Speicherlösungen und Herausforderungen
Anhaltend wichtig für die zukünftige Entwicklung der erneuerbaren Energien ist die Speicherung von Energie. Aktuell wird in Europa 63 % der installierten Speicherkapazität in privaten Haushalten verwendet, während 27 % auf netzgebundene Großspeicher und 10 % auf Gewerbespeicher entfallen. Prognosen zeigen, dass im Batteriespeichermarkt Wachstumsraten von 30-40 % zu erwarten sind.
Die erneuerbaren Energien werden bereits 2024 47 % des Strommixes in der EU ausmachen, was einen Rekordwert darstellt. Der Mix setzt sich zu 29 % aus Wind- und Solarstrom, zu 13 % aus Wasserkraft und zu 5,6 % aus Bioenergie zusammen. Trotz dieser Erfolge gibt es Herausforderungen. Dazu zählen Marktregeln, staatliche Unterstützung, negative Preistrends, begrenzte Netzzugänglichkeiten sowie unzureichende Digitalisierung, die alle den Ausbau erneuerbarer Energien bedrohen.
Ein weiteres drängendes Thema in der Branche ist der Bedarf an grünem Wasserstoff, der bisher jedoch als Mangelware gilt. Im Jahr 2023 wurden weniger als 10 % der geplanten Projekte realisiert. Um alle Wasserstoffprojekte bis 2030 zu realisieren, wird eine Unterstützung in Höhe von einer Billion US-Dollar geschätzt. Die Empfehlung lautet, grünen Wasserstoff gezielt in schwer elektrifizierbaren Sektoren wie Luftfahrt, Stahl und Chemie zu fördern.
Die nächsten Jahre versprechen also sowohl Herausforderungen als auch Gelegenheit für die Erneuerbaren. Der Fortschritt hängt maßgeblich von der politischen Unterstützung und der Anpassung von Marktstrukturen ab.