
Eine alarmierende Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass mehr als die Hälfte der jungen Europäer:innen im Alter von 18 bis 35 Jahren unter Einsamkeit leidet. Etwa 57 Prozent berichten von moderater bis starker Einsamkeit, wobei in Deutschland mit 51 Prozent eine geringfügig niedrigere Rate festgestellt wurde. Besonders betroffen sind junge Menschen in Frankreich, wo 63 Prozent angeben, sich einsam zu fühlen, wie in den Berichten von ots.at und zeit.de zu lesen ist.
Einsamkeit in Europa: Ein drängendes Problem
Die Umfrage und Analyse der Bertelsmann Stiftung zeigen tiefgreifende Unterschiede zwischen den EU-Mitgliedstaaten. Jüngere Erwachsene sind besonders betroffen, während ältere Altersgruppen wie jene zwischen 36 und 39 Jahren nur zu 37 Prozent von Einsamkeitsgefühlen berichten. Im Kontrast dazu leiden nur 19 bzw. 21 Prozent der Befragten über 40 Jahre an Einsamkeit. Ein besorgniserregender Trend, der seit der Corona-Pandemie anhält und die gesellschaftlichen Strukturen erschüttert.
Ein zentrales Problem ist dabei auch der Bildungsstand der Befragten. Experten der Stiftung erklären, dass Menschen mit höherem Bildungsgrad häufig mehr soziale Beziehungen pflegen und besser in der Lage sind, Stress zu bewältigen. Des Weiteren fordern die Wissenschaftler gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung von Einsamkeit, besonders für jüngere Menschen, da bisherige Interventionen oft auf ältere Personen ausgerichtet sind. Die besondere Dringlichkeit, diese Thematik anzugehen, wird von Leander Berner, einem Jugendexperten der Stiftung, unterstrichen: "Einsamkeit kann das Zugehörigkeitsgefühl zur Gesellschaft mindern und damit auch zu einem politischen Problem werden." Diese Erkenntnisse wurden in der umfassenden Untersuchung "Einsamkeit junger Menschen 2024 im europäischen Vergleich" zusammengefasst, die auf Daten aus einer Umfrage von Eupinions beruht, bei der über 23.500 Menschen befragt wurden.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung