In Eichenau hat ein cleverer 85-jähriger Mann, Günther Ferg, die Schockanrufer auf ganz besondere Weise überlistet. Wieder einmal hat er gezeigt, dass er den betrügerischen Anrufern die Stirn bieten kann und hat nicht nur erfolgreich die Polizei informiert, sondern auch dazu beigetragen, dass mehrere Verdächtige festgenommen werden konnten.
Bei einem jüngsten Vorfall, der Anfang Oktober passierte, erhielt Ferg einen grausamen Anruf, in dem behauptet wurde, seine Tochter habe einen tödlichen Unfall verursacht. Sofort wurde der alte Mann mit einer Kautionsforderung von 185.000 Euro unter Druck gesetzt. Anstatt Angst zu zeigen, blieb er ruhig und agierte clever, indem er heimlich die Polizei verständigte und den Anrufer glauben ließ, er würde Geld zählen.
Die List von Günther Ferg
Während der Anrufer ihn aufforderte, Bargeld zu zählen, nutzte Ferg die Gelegenheit, um seine Telefonleitung zur Polizei aufrechtzuerhalten. Er brachte es fertig, bis zu 18.000 Euro „abzuzählen“ – tatsächlich hatte er jedoch kein Geld dabei. Ferg erinnerte sich an seine frühere Auszeichnung vom Förderkreis „Bürger und Polizei“ und wollte erneut verhindern, dass jemandem durch diese Betrüger Schaden zugefügt wird.
Der Betrüger musste immer wieder nach weiteren Informationen fragen und wollte wissen, ob Ferg noch Wertgegenstände zu Hause hätte. Der Seniorenversicherte sich, dass die Polizei alle Informationen hatte und beschloss, das Spiel mitzumachen, indem er von „Goldmünzen“ sprach und eine Geldkassette hervorholte. Auch seine Frau Renate war in der Nähe und musste schmunzeln über das Schauspiel.
Als die falschen Polizisten immer ungeduldiger wurden und schließlich ankündigten, jemand würde die Kaution abholen, wartete Ferg geduldig an der vereinbarten Stelle. In der Zwischenzeit beobachtete die Polizei die Szene aus der Nähe.
Festnahme der Betrüger
Nach einer halben Stunde des Wartens, in der es bis zum Ende regnete, tauchte schließlich ein junger Mann auf, der die Tüte mit dem Geld annehmen wollte. In einem letzten Versuch, Zeit zu gewinnen, schüttelte Ferg ihm die Hand und bedankte sich artig. Doch während Ferg so freundlich war, ging der Mann plötzlich mit der Tüte davon. Dies war der Moment, den die Polizei herbeigesehnt hatte. Sie konnten den Mann auf frischer Tat ertappen und festnehmen.
Der Festgenommene stellte sich als Ukrainer mit Wohnsitz in Stuttgart heraus. Ferg, der das gesamte Spektakel durchhielt und die Nerven behielt, führte während des Tages ein Protokoll über die Anrufe und stellte fest, dass er insgesamt 25 Mal kontaktiert wurde. Trotz des Staress, der mit solch einem Vorfall einherging, grinste der rüstige Senior und sagte, er fühle sich jetzt ausreichend vorbereitet, sollte nochmals ein Anruf kommen.
Die fortwährenden Betrugsversuche belegen, wie wichtig es ist, wachsam zu sein und den Mut zu haben, gegen diese Methoden der Einschüchterung vorzugehen. Günther Ferg zeigt uns, dass man auch mit gelebtem Humor und einer cleveren Strategie diesen Kriminellen die Stirn bieten kann. Seinen Mut und seine Kreativität, auf die Betrüger zu reagieren, sind ein Beispiel dafür, dass man sich durch einen kühlen Kopf in einer Notsituation befreien kann. Mehr Details zu diesem eindrucksvollen Fall finden Sie in einem Bericht auf www.merkur.de.
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