Eckernförde. In diesem Jahr haben die Herbstferien noch einmal einen kleinen Besucherboom ausgelöst! Doch die Realität sieht trübe aus: Die Zahl der Übernachtungsgäste wird 2024 die Rekordwerte der Vorjahre nicht mehr erreichen. Trotz dieser Delle bleibt Touristikmanager Stefan Borgmann optimistisch. „Das ist der allgemeine Landestrend nach Jahren des permanenten Wachstums“, erklärt er. Spannend ist jedoch die Verschiebung im Markt – viele erfahrene Vermieter haben sich nach der Corona-Pandemie zurückgezogen, während neue, digital-affine Anbieter auf den Plan treten.
Bis Anfang November zählte Eckernförde bereits 60.500 Übernachtungsgäste. Borgmann prognostiziert bis Jahresende 65.000, was etwa 5.000 Gäste unter den Zahlen der beiden Vorjahre liegt. In den Spitzenzeiten vor der Pandemie wurden sogar bis zu 75.000 Gäste verzeichnet. Ist das ein Alarmzeichen? „Nein“, sagt Borgmann. Die Bevölkerung hat sich im Rahmen der Einwohnerbeteiligung kein weiteres Wachstum im Tourismus gewünscht. Zudem sind die Tagestouristen mit über zwei Millionen pro Jahr der Großteil der Besucher.
Urlaubszahlen sinken: Eckernförde verliert an Besuchern
Die Übernachtungen verzeichnen ebenfalls einen Rückgang. Mit geschätzten 235.000 Übernachtungen wird die Zahl im Vergleich zum Vorjahr (250.000 Übernachtungen) leicht sinken. Während größere Betriebe ab zehn Betten ein Plus verzeichnen, ist die Gesamtzahl der erfassten Unterkünfte in der Region von 681 auf 493 gesunken. Auffällig ist, dass die Bettenzahl in Eckernförde kontinuierlich steigt – von 2040 auf 2205 innerhalb der letzten fünf Jahre.
Die Übernachtungen werden zunehmend über Plattformen wie Airbnb und Booking.com vergeben, was die Auslastung der Quartiere nach Corona sinken ließ. Der Umsatz pro Buchung ist jedoch gestiegen – von 600 Euro auf 750 Euro in den letzten zehn Jahren. Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Tourismus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Eckernförde, mit geschätzten 25 Millionen Euro Ausgaben der Übernachtungsgäste und zusätzlichen 46 Millionen Euro der Tagesbesucher. Für die kommenden Festtage ist die Region bereits gut gebucht, dennoch zeigt sich, dass die Gäste mittlerweile mehr auf ihren Geldbeutel achten müssen.