Eckernförde. Ein enttäuschendes Bild bot sich am Dienstagabend in der Stadthalle: Nur 35 Besucher, überwiegend Kommunalpolitiker, fanden den Weg zum Bürger-Workshop zur Nachnutzung des alten Schulzentrums. Trotz der geringen Resonanz sprudelten die Ideen förmlich! Von einem Kino bis hin zu Kita-Räumen – die Vorschläge waren so vielfältig wie die Wünsche der Bürger.
Thorsten Schulze, der gemeinsam mit Joachim Herrmann von der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen die Ideenwerkstatt leitete, betonte, dass es an diesem Abend nicht um Machbarkeit oder Finanzierung gehen sollte. „Wir wollen einen bunten Strauß aufmachen, was sich die Bürger wünschen und was in Eckernförde fehlt“, erklärte er. Und die Ideen kamen in Scharen: Ein fester Probenraum für den Eckernförder Spielmannszug, soziale Einrichtungen wie ein Hospiz und sogar ein Erholungszentrum mit Yoga-Angeboten wurden angeregt.
Bestandsgebäude bieten enormes Potenzial
Der Hauptbau des Schulzentrums, das 1973 nach dem Kasseler Modell errichtet wurde, hat eine beeindruckende Nutzfläche von 15.000 Quadratmetern! Die modulare Bauweise ermöglicht Rück- und Anbauten, und Herrmann wies darauf hin, dass sogar ein Staffelgeschoss aufgesetzt werden könnte. Doch bevor die Gebäude umgenutzt werden, ist eine gründliche Bestands- und Bedarfsanalyse notwendig. Die sanierungsbedürftige Fassade und die veraltete Haustechnik sind dabei nicht zu ignorieren.
Die Ideenwerkstatt wird die Vorschläge nun auf ihre Machbarkeit prüfen und bis Jahresende eine Vorauswahl an die Politik weiterleiten. „Umnutzungen schonen Ressourcen“, so Herrmann, der Beispiele wie die Umwandlung des Teppichhauses Kibek in Elmshorn in Wohnungen anführte. Eckernförde steht vor einer spannenden Zukunft – die Bürger haben gesprochen, jetzt liegt es an der Stadt, diese Visionen Wirklichkeit werden zu lassen!