Im niedersächsischen Landkreis Uelzen setzt ein Biohühnerbauer auf innovative Energietechnologie, um seinen eigenen Strombedarf zu decken und gleichzeitig umweltfreundlich zu wirtschaften. Lars Odefey, der den elterlichen Hof in Mehre bewirtschaftet, arbeitet an der Errichtung eines Mini-Windrades, dessen Fundament bereits gegossen ist. Mit einer Nabenhöhe von nur 18 Metern wird diese Anlage eine jährliche Stromproduktion von geschätzten 60.000 Kilowatt ermöglichen.
Der Entschluss, ein kleines Windrad zu bauen, kommt nicht von ungefähr. Odefey möchte unabhängig von schwankenden Strompreisen werden und geht aktiv gegen den Klimawandel an. „Alle reden über den Klimawandel“ – diese Einstiegsüberlegung zu sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen soll durch konkrete Maßnahmen untermauert werden. So hat der Landwirt bereits in einige klimafreundliche Technologien investiert: Eine alte Öl-Heizung wurde durch eine Hackschnitzel-Anlage ersetzt, und auf dem Dach eines Stalls wurden Photovoltaik-Module installiert, ergänzt durch einen Batteriespeicher.
Ein klarer Plan und einige Hindernisse
Der Weg zur Genehmigung des Windprojekts war nicht ohne Hürden. Gut zwei Jahre hat es gedauert, bis alle Baugenehmigungen erteilt wurden. Ein anfänglicher Standort musste wegen naturschutzrechtlicher Vorgaben aufgegeben werden, da das Gebiet ein Lebensraum für Fledermäuse darstellt. Eine Lösung bietet sich, als Odefey einen weiteren Hektar Land kauft, der nun 300 Meter vom Hof entfernt die Voraussetzungen für die Windkraftanlage bietet. Trotz bürokratischer Herausforderungen bleibt er optimistisch und plädiert für eine Vereinfachung der Genehmigungsprozesse, um derartig kleine erneuerbare Projekte zu fördern.
Die geplante Windkraftanlage wird von einem dänischen Hersteller errichtet, der sich auf Mini-Windräder spezialisiert hat. Odefey ist überzeugt, dass diese kleineren Modelle weniger gesellschaftliche Konflikte hervorrufen als traditionelle Windkraftwerke, deren Größenordnung oft auf Widerstand stößt. Mit einem Durchmesser von nur 4,60 Metern ist das Fundament des Windrades kleiner als viele übliche Anlagen und soll in der Konstruktion leiser arbeiten, was zur Akzeptanz in der Bevölkerung beitragen könnte.
Voraussichtlich im kommenden Monat wird die Aufbauphase beginnen, sodass die gesamte Technik implementiert werden kann. „Sie kommen morgens, und abends soll es sich schon drehen“, mit diesem zeitlichen Ziel beschreibt Odefey seine Vorfreude auf den Fortschritt. Sollte alles nach Plan laufen, könnte er letztendlich bis zu 90 Prozent seines Energiebedarfs selbst decken und somit seine Abhängigkeit von externen Energieversorgern reduzieren.
Odefey ist überzeugt, dass sein Projekt potenziell für weitere Landwirte als Beispiel dienen könnte. Sollte Interesse an der Windkraftanlage bestehen, erwägt er, Besuchergruppen zu empfangen, um die Vorteile erneuerbarer Energien vorzustellen und das Bewusstsein für nachhaltige Landwirtschaft zu schärfen. Indem er einen praktischen Nutzen seiner Initiative demonstriert, hofft er, andere Landwirte zur Nachahmung zu bewegen und damit einen kleinen, aber wesentlichen Beitrag zur Energiewende zu leisten.
Eine tiefere Analyse zu den verschiedenen Energieprojekten und den Herausforderungen landwirtschaftlicher Betriebe in Bezug auf erneuerbare Energien findet sich im Artikel von www.az-online.de.
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