Wenn die Temperaturen sinken, zieht es nicht nur Menschen nach drinnen, sondern auch die Spinnen suchen sich ein gemütliches Plätzchen in unseren Wohnungen. Dies führt häufig zu unangenehmen Begegnungen, da viele Menschen beim Anblick dieser achtbeinigen Mitbewohner Nervosität oder Ekel empfinden. Doch wie kommt es eigentlich dazu, dass die Spinnen bei uns ins Haus krabbeln? Und sind sie wirklich so gefährlich, wie oft behauptet wird?
Im Herbst haben Spinnen Hochsaison. Der kühle Wetterwechsel bewirkt, dass sie vermehrt in unsere vier Wände gelangen. „Spinnen mögen weder Hitze noch Kälte. Wenn es draußen kalt wird, suchen sie Wärme und Nahrung, die in unseren Wohnungen oft in großer Menge zu finden ist“, erklärt Bernd Quellmalz, der sich im BUND Bremen um Presse- und Öffentlichkeitsarbeit kümmert. Sie dringen dabei nicht mit der Absicht ein, uns zu belästigen, sondern verirren sich oft einfach nur beim Lüften.
Verbreitete Spinnenarten in Bremen
In der Region Bremen sind die Hauswinkelspinne und die große Zitterspinne die häufigsten Gäste. Die Hauswinkelspinne kann eine Körperlänge von bis zu 16 Millimetern erreichen, während die Zitterspinne mit sieben bis zehn Millimetern etwas kleiner ist. Ein interessantes Phänomen ist, dass aufgrund des Klimawandels mehr Spinnenarten in Deutschland zu finden sind. Ein Beispiel dafür ist die Nosferatu-Spinne, die ursprünglich nur im Mittelmeerraum vorkam und mittlerweile auch in Bremen entdeckt wurde.
Spinnen erfüllen eine wichtige Funktion in unserem Ökosystem. Sie helfen dabei, die Insektenpopulation zu regulieren, indem sie diese fangen und fressen. Daher betont der BUND, dass diese Kreaturen nicht ohne Grund bei uns sind und nicht unnötig getötet werden sollten.
Wie gehe ich mit Spinnen in meiner Wohnung um?
Wer sich lieber nicht mit den Spinnen anfreunden möchte, fragt sich oft, wie man die Tiere loswerden kann. Das vollständige Ausschließen von Spinnen ist kaum möglich. Eine der effektivsten Methoden ist, die Wohnung regelmäßig zu reinigen und den Müll oft zu leeren. So vermindert man die Nahrungsquelle, die viele Insekten bietet, die wiederum für Spinnen attraktiv sind.
Eine weitere Möglichkeit sind Fliegengitter an Fenstern, um ungebetene Gäste draußen zu halten, auch wenn es schwerfallen kann, frische Luft hereinlassen zu wollen. Wer dennoch eine Spinne vorfindet und sie entfernen möchte, sollte sie nicht schlichtweg einsaugen, da sie oft wieder herausfinden. Stattdessen empfiehlt Biologe Marko Rohlfs, das Tier vorsichtig mit einem Glas und einem Blatt Papier nach draußen zu setzen. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, da Spinnen sehr empfindlich sind und es leicht zu Verletzungen kommen kann.
Ein häufiges Anliegen ist die Sicherheit: Sind die Spinnen in Bremen gefährlich? Quellmalz gibt Entwarnung: „In Bremen gibt es keine Spinnenarten, die für den Menschen gefährlich sind.“ Selbst die Nosferatu-Spinne, die beißen kann, verursacht Schmerzen, die einem Wespenstich ähneln und behandelt werden können, was kein Grund zur Panik sein sollte. Auch Rohlfs beruhigt: „Wir müssen uns keine Sorgen machen, dass uns Spinnen nachts im Bett besuchen – sie sind nicht daran interessiert, uns direkt zu begegnen.“
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Spinnen eher nützliche Mitbewohner sind, die uns helfen, das Gleichgewicht in der Natur zu halten. Wer dennoch Kontakt vermeiden möchte, findet viele effektive Methoden, um die lästigen Gäste fernzuhalten, während gleichzeitig das Bewusstsein für ihre ökologische Rolle geschärft wird. Für weitere Informationen darüber, warum Spinnen sich im Herbst vermehrt in unseren Häusern aufhalten und welche Arten besonders häufig vorkommen, ist der Bericht von www.butenunbinnen.de sehr informativ.
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