In Deutschland gewinnen sogenannte Balkonkraftwerke, auch als Steckersolaranlagen bekannt, zunehmend an Beliebtheit. Diese Technologie ermöglicht es Bürgern, umweltfreundlichen Strom zu erzeugen und unabhängiger von steigenden Energiekosten zu werden. Am Dienstag, dem 29. Oktober, findet in Murkens Hof in Lilienthal eine Informationsveranstaltung statt, die von Angela Klee, der ersten Klimaschutzpatin Lilienthals, in Zusammenarbeit mit der Klima- und Artenschutzgruppe sowie der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen organisiert wird.
Die Veranstaltung, die um 20 Uhr beginnt, zielt darauf ab, den Bürgern zu zeigen, wie sie mit einem kleinen Solarkraftwerk ihren eigenen Strom erzeugen können. Julian Wehr, ein Elektrotechnik-Experte und Referent für Solaranlagen, wird Informationen über die Funktionsweise dieser Minianlagen und die potenziellen Einsparungen geben. Ein weiteres wichtiges Thema ist die korrekte Integration der Balkonkraftwerke in den Haushaltsstromkreis und die sichere Handhabung, was die Minimierung mechanischer und elektrischer Risiken umfasst.
Wertvolle Einblicke und solidarische Preismodelle
Christian Gutsche, ein Vertreter des Vereins „Bremer SolidarStrom“, wird ebenfalls sprechen und erläutern, welche Optionen für den Bezug von Solarmodulen und -zellen aus europäischer Produktion zur Verfügung stehen. Der Verein vertreibt komplette Sets zu variierenden Preisen, um möglichst vielen Menschen den Zugang zu dieser nachhaltigen Technologie zu erleichtern. Dieses solidarische Preismodell soll dazu beitragen, dass jeder die Möglichkeit erhält, an der Energiewende teilzuhaben.
Die Veranstaltung richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde, insbesondere an jene, die noch keine Photovoltaikanlage auf ihren Dächern installiert haben oder die Nutzung eines vorhandenen Balkonkraftwerks optimieren möchten. Für die Teilnahme ist keine Anmeldung erforderlich, der Eintritt ist kostenlos.
Angela Klee gehört zu den über 100 ehrenamtlichen Klimaschutzpatinnen und -paten, die in Niedersachsen aktiv sind. Das Projekt „Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen“ (KlikKS) fördert maßgeschneiderte Klimaschutzprojekte auf lokaler Ebene. Die Initiative besteht seit 2022 und hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch kleinen Gemeinden und Stadtteilen durch ehrenamtliche Hilfe zur Seite zu stehen. Die Suche nach weiteren engagierten Bewohnern, die sich für eine nachhaltige Zukunft einsetzen möchten, läuft bereits.
Ein Blick auf die Technik der Balkonkraftwerke zeigt, dass sie vor allem als unkomplizierte und kostengünstige Lösung konzipiert wurden. Holger Laudeley, als einer der Pioniere am Projekt, installierte bereits 2021 die erste dieser Anlagen und fördert seither dessen Weiterentwicklung. Diese kleinen Solaranlagen funktionieren durch die Umwandlung von Sonnenenergie in Gleichstrom, der über einen Wechselrichter in haushaltsüblichen Wechselstrom umgewandelt wird. Ab April dieses Jahres darf der Wechselrichter mehr Leistung ins Netz einspeisen – bis zu 800 Watt sind erlaubt.
Die praktischen Anwendungsbereiche für Balkonkraftwerke sind vielschichtig: Sie lassen sich an kleinen Flächen von Fassade, Dach, Balkon oder im Garten installieren. So können sie dort platziert werden, wo es die Gegebenheiten zulassen, um eine effektive Nutzung der Sonnenstrahlung zu gewährleisten. Diese Entwicklung in der Sonnenenergienutzung ist nicht nur ein Schritt in Richtung der eigenen Selbstversorgung, sondern auch ein markanter Beitrag zur Entwicklung einer nachhaltigen Energiezukunft in Deutschland.
Für weiterführende Informationen zur Veranstaltung und den Möglichkeiten, die diese kleinen Kraftwerke bieten, steht die Website der Klimaschutzagentur Niedersachsen zur Verfügung. Hier können auch zusätzliche Details zu aktuellen Projekten und Initiativen auf kommunaler Ebene gefunden werden, die sich mit dem Thema klimafreundliche Energiegewinnung beschäftigen. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Akzeptanz und Verbreitung von Balkonkraftwerken weiterentwickelt und welchen Einfluss dies auf die Energiewende insgesamt haben wird (laut Informationen von www.weser-kurier.de).