Annaberg-Buchholz. Ein dramatisches Schicksal erschüttert das Erzgebirge: Ein 34-jähriger Mann wird seit drei Wochen vermisst, nachdem er in einen alten Stollen eingedrungen ist. Die Suche nach ihm wurde mittlerweile eingestellt, die Behörden gehen von seinem Tod aus. Die Polizei hat keine Hinweise darauf, dass der Mann noch lebend im Stollen ist. Stattdessen vermuten die Einsatzkräfte, dass er unter Geröll verschüttet liegt. Die Bergung des Leichnams könnte astronomische Kosten von bis zu 400.000 Euro verursachen!
Die Situation spitzt sich weiter zu: Freunde und Bekannte des Vermissten haben eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um die Kosten für die Bergung zu decken. Bis Mittwochabend sind bereits fast 4.500 Euro zusammengekommen. In ihrem Aufruf betonen sie die Trauer um einen „wunderbaren Menschen“, der „einen Fehler gemacht hat“. Doch nicht alle sind von dieser Initiative begeistert. Kritische Stimmen auf sozialen Medien werfen den Initiatoren vor, dass es sinnvollere Projekte gäbe, für die man spenden könne. „Wer verbotenerweise mit voller Absicht da rein geht und dabei verunglückt, ist irgendwo selbst schuld“, heißt es in einem Kommentar.
Kritik und Unterstützung für die Spendenaktion
Die Initiatoren der Spendensammlung hoffen, die Behörden umzustimmen, um die Bergung zu ermöglichen. Eine Nutzerin auf Facebook äußert Mitgefühl für die Eltern des Vermissten und beschreibt die Situation als „Horror“. Doch die Meinungen sind gespalten: Während einige die Aktion unterstützen, argumentieren andere, dass der Mann „seine Ruhe gefunden hat, wo er am liebsten war“. Die Behörden bestätigen, dass der Leichnam nicht geborgen werden muss, da eine Ausnahmegenehmigung vom Sächsischen Bestattungsgesetz erteilt wurde.
Der 34-Jährige hatte sich unbefugt Zugang zu dem ehemaligen Kippenhainer Stollen verschafft, wo er möglicherweise durch einen selbst ausgelösten Verbruch tödlich verletzt wurde. Die Polizei schließt ein Verbrechen oder Suizid aus und betont, dass alle Rettungsmaßnahmen bereits ergriffen wurden.