Brandenburg

Bodenkrise in Brandenburg: So schützt ein Landwirt seine Ernte!

In Brandenburg setzt der innovative Landwirt Mark Dümichen trotz extremer Dürre und Bodenversauerung auf zukunftsorientierte Methoden, um seine sandigen Äcker zu retten und den Humusgehalt zu verdoppeln – ein entscheidender Schritt für die regionale Landwirtschaft!

Die Landwirtschaft steht vor neuen Herausforderungen. In Brandenburg leiden die Böden unter Dürre, Starkregen und Hitzestress, was zu einer damit verbundenen Verschlechterung der Humusschicht führt. Mark Dümichen, ein leidenschaftlicher Landwirt aus dem kleinen Ort Lichterfelde, ist einer derjenigen, die neue Wege beschreiten, um seinen Boden und somit seine Ernte zu retten. Auf rund 360 Hektar bewirtschaftet er Hauptkulturen wie Weizen, Gerste und Raps. Dümichen allein bewältigt die Arbeit, unterstützt von seinem Vater, der die Traditionen des Hofes weitergibt.

Die klimatischen Veränderungen haben dazu geführt, dass Trockenphasen in der Region zunehmen, was für Dümichen eine Zukunftsvision bedeutete. „Wir haben oft viel Wind. Wasser geht hier ständig flöten“, erklärt der Landwirt und gesteht, dass er sich Sorgen um die Zukunft seiner Äcker macht. Die Probleme, die er beschreibt, sind nicht ungewöhnlich. In den letzten Jahren sind Staub- und Sandstürme immer häufiger geworden, und das betrifft nicht nur Dümichen.“

Die Bodenlebewesen und deren Bedeutung

Auf der Suche nach nachhaltigen Lösungen begann Dümichen vor über 20 Jahren, seinen Betrieb grundlegend umzustellen. Seine Motivation war anfangs wirtschaftlicher Natur: „Wir ernten zu wenig für das, was wir an Arbeit und Kosten reinstecken“, berichtete er. In der Vergangenheit war es üblich, die Böden tief zu pflügen. Dümichen entschied sich, auf diese Praxis zu verzichten und stattdessen Methoden einzuführen, die das Bodenleben fördern. Dazu gehört, das neu bestellte Feld mit Ölrettich zu bepflanzen. Diese Pflanze hat Pfahlwurzeln, die dem Boden Stabilität und Durchlüftung geben.

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Durch das Einsäen von Pflanzenresten und Stoppeln nach der Ernte schützt Dümichen den Boden vor der Sonne. Diese Beschichtung sorgt dafür, dass die Temperatur an der Bodenoberfläche nicht zu hoch steigt und der Boden gleichzeitig feucht bleibt. Damit schafft er nicht nur einen Schutzschirm für den Boden, sondern versorgt auch Mikroorganismen mit Nahrung, die für die Humusbildung entscheidend sind. „Die Böden sind am Ende, man sieht Staubstürme,“ so Dümichen weiter, „aber wir arbeiten daran, das zu ändern.“

Nachhaltige Anbaumethoden und ihre Vorteile

Die Verwendung von gelenkten Kompost und Pflanzenextrakten spielt eine zentrale Rolle in Dümichens Strategie. Er produziert eigene Komposterde aus pflanzlichen Resten und nutzt diese, um die Böden mit Nährstoffen zu versorgen. Diese spezielle Methode der Kompostierung, bei der er regelmäßige Belüftung und Befeuchtung gewährleistet, sorgt für einen besonders fruchtbaren Humus. Dazu kommt, dass Dümichen sogenanntes Kompost-Tee herstellt, das er auf seinen Feldern ausbringt. Dieses Produkt, eine Mischung aus Wasser, Kompost und einigen weiteren Zutaten, unterstützt das Wachstum der Pflanzen durch lebende Mikroben.

Die Erfolge lassen sich nicht leugnen. Ursprünglich hatte Dümichens Boden nur einen Humusgehalt von etwa einem Prozent, mittlerweile sind es zwei Prozent – eine positive Entwicklung für die mageren Sandböden Brandenburgs. Eine verringerte Nutzung von chemischen Düngemitteln und eine Stabilisierung der Erträge sind nur einige der Vorteile, die sich aus diesen Anbaumethoden ergeben. „Jetzt gibt uns der Boden das zurück, was wir jahrelang eingepflanzt haben“, zeigt sich Dümichen optimistisch.

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Die biologische Vielfalt und die gesunden Bodenlebewesen haben dazu beigetragen, dass seine Ernteerträge auch in trockenen Jahren kaum nachgelassen haben. Er sieht sich selbst als Pionier, der nicht nur sein Wissen mit anderen Landwirten teilt, sondern auch aktiv Conferences und Vorträge besucht, um andere zu ermutigen ebenfalls umzudenken und neue Techniken auszuprobieren.

In einer Zeit, in der sich die Vorstellung von traditioneller Landwirtschaft radikal ändert, ist Dümichen Eintrittskarten für eine nachhaltige Zukunft. Dem Einfluss von Wetterextremen und dem damit einhergehenden Verlust fruchtbaren Bodens muss begegnet werden, um nicht nur die eigene Existenz, sondern auch die landwirtschaftliche Tradition für zukünftige Generationen zu sichern. Dümichen gehört zu den Vorreitern in seiner Region, die den Mut haben, Neues zu wagen und die trotz aller Widrigkeiten ihre Leidenschaft für die Landwirtschaft leidenschaftlich verfolgen.

Mehr Informationen über Dümichens innovative Methoden und ihre Auswirkungen auf die Landwirtschaft erfahren Sie in der Sendung „rbb Story: Die Bodenretter – Ackern mit Zukunft“, die am 02. Oktober 2024 ausgestrahlt wurde. Weitere Informationen finden Sie hier.

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