Theater im Fokus: Kobergs Projekt bringt neues Leben ins Kalkwerk!
Am 22.12.2025 initiiert Koberg ein Theaterwiederbelebungsprojekt zur Förderung von Nachhaltigkeit in über 400 Bespieltheatern.

Theater im Fokus: Kobergs Projekt bringt neues Leben ins Kalkwerk!
Das Theater erlebt zurzeit eine spannende Transformation, die auf den verschiedenen Herausforderungen der Branche basiert. Im Rahmen eines neuen „Theaterwiederbelebungsprojekts“ wird der Nachhaltigkeitsgedanke ins Zentrum gerückt, initiiert von der Linzer Theaterpersönlichkeit Koberg, der zuvor als Theaterkritiker und Kulturredakteur tätig war. Seit 2001 hat er bereits an namhaften Bühnen gearbeitet, darunter das Deutsche Theater Berlin und das Schauspielhaus Zürich. In seinem aktuellen Projekt lernt er die Welt der Bespieltheater kennen, die über eine reduzierte Infrastruktur verfügen und ohne festes Ensemble auskommen. Diese Theaterangebote zeichnen sich durch flexible Programme aus, oft mit Gastspielen, was für viele der rund 400 Bespieltheater im deutschsprachigen Raum von großer Bedeutung ist. Diese Kultureinrichtungen werden von engagierten Menschen betrieben, die trotz des hohen Spardrucks auf kreative Weise interessante Programme anbieten.
Mit dem Ziel, die Nachhaltigkeit in der Theaterlandschaft zu fördern, präsentiert das Projekt „Weiterspielen“ derzeit 13 Produktionen, darunter namhafte Stücke wie „Alte Meister“ von Thomas Bernhard und „Das Weinen (Das Wähnen)“, ein Abend von Christoph Marthaler. Eine besondere Attraktion ist die Dramatisierung von Thomas Bernhards Werk „Das Kalkwerk“, die am 5. Februar in Gmunden gastieren wird, knapp vor dem 95. Geburtstag des Autors.
Herausforderungen und Lösungen
Die Theaterlandschaft sieht sich einem wachsenden Spardruck ausgesetzt, der dazu führt, dass sowohl Gastspielbühnen als auch Repertoiretheater ihre Programme einschränken müssen. Um dem entgegenzuwirken, hat Koberg seine Initiative gestartet, die darauf abzielt, neue Ansätze zur Bewältigung dieser Herausforderungen zu entdecken. Dabei wird auch der Umstand betont, dass die Bühnenbilder in Deutschland und in der Nähe von Sankt Pölten eingelagert sind, was die Kosten niedrig hält und es ermöglicht, dass die Einnahmen größtenteils den Schauspielern und Bühnentechnikern zugutekommen.
Die Nachhaltigkeit im Theater wird zudem durch Diskurse und Maßnahmen gefördert, wie sie von der Deutschen Bühnenverein propagiert werden. Unter der Leitung von Geschäftsführerin Claudia Schmitz wird darauf hingewiesen, dass Nachhaltigkeitsstrategien nicht nur in einer sozialen Dimension, sondern auch in ökologischen und ökonomischen Aspekten entwickelt werden sollten. Dies inkludiert Maßnahmen zur Kostenreduktion durch Umweltschutz und die Förderung fairer Arbeitsbedingungen in Theaterproduktionen.
Ein Blick in die Zukunft
Dr. Annett Baumast, Geschäftsführerin von baumast.kultur, weist darauf hin, dass die Theaterlandschaft im deutschsprachigen Raum in Bezug auf Nachhaltigkeit im Vergleich international noch Nachholbedarf hat. Sie hebt hervor, dass einige Theater bereits ernsthaft an nachhaltigen Lösungen arbeiten, diese jedoch noch nicht zur Norm geworden sind. Initiativen wie das Programm Ökoprofit haben einige Häuser unterstützt, die durch umweltbewusste Maßnahmen Kosteneinsparungen erzielen konnten.
Die kommenden Jahre könnten entscheidend sein, da die jüngere Generation zunehmend auf nachhaltige Praktiken drängt. Um Diskrepanzen zwischen den Inhalten von Theaterproduktionen und dem eigenen Handeln zu vermeiden, ist eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit unerlässlich. Zudem gibt es Verschärfungen in der Gesetzgebung hinsichtlich der Nachhaltigkeit, die auch den Theaterbetrieb betreffen, wie die EU-Energieeffizienz-Richtlinie deutlich macht. Die Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit im Theater werden sowohl von den Verantwortlichen als auch von den Zuschauern mit großem Interesse beobachtet.
In diesem Kontext wird deutlich, dass die Theaterbranche vor einer grundlegenden Herausforderung steht: Es gilt, kreative Wege zu finden, um die Kunstform Bühne mit ökologischen und sozialen Verantwortungsbewusstsein in Einklang zu bringen. Hierbei sind sowohl innovative Konzepte als auch das Engagement aller Beteiligten gefragt.