Seddin. Ein faszinierendes Schauspiel entfaltet sich am Rangierbahnhof Seddin, wo Waggons wie von Geisterhand über die Gleise rollen. Diese ausgeklügelte Technik, die vor 100 Jahren in Betrieb ging, ist heute noch ein unverzichtbares Drehkreuz für den Güterverkehr im Osten Deutschlands. Uwe Böldt, Leiter des Standortes bei DB Cargo, betont: „Er ist einer der wichtigsten Drehkreuze für den Güterverkehr im Osten Deutschlands.“ Hier werden ankommende Güter sortiert und auf die Reise zu ihren Bestimmungsorten geschickt.
In Seddin wird nicht nur rangiert, sondern auch die Zukunft des umweltfreundlichen Transports gestaltet. Mit dem sogenannten Einzelwagenverkehr können Unternehmen kleinere Frachten effizient und nachhaltig auf die Schiene bringen. „Ob der Kunde einen Wagen oder zehn braucht: Wir können es verarbeiten und ihn bedienen“, sagt Böldt. Täglich werden hier etwa 45 Züge und 1000 Waggons in einem Dreischichtsystem abgefertigt, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.
Transportiert werden etwa Kohle, Kies, Kaffee, Holz, Waschmaschinen und Autos
Der Güterverkehr ist vielfältig: Von Kohle über Waschmaschinen bis hin zu Autos – alles wird über Seddin transportiert. „Jeden Werktag kommt der ‚Kaffee-Zug‘ mit durchschnittlich zehn Wagen an“, berichtet Böldt. Die Waren werden gebündelt und auf die Reise geschickt, wobei eine Rangierlok die Wagen über den „Berg“ schiebt, bevor sie auf die 28 Richtungsgleise verteilt werden.
Trotz der Herausforderungen durch wirtschaftliche Krisen und geopolitische Spannungen bleibt der Rangierbahnhof Seddin optimistisch. „Unser System lebt davon, viele Wagen zu bewegen“, erklärt Etienne Vierk, operativer Leiter Produktion. Mit einem klaren Fokus auf nachhaltige Logistik und einem engagierten Team von 300 Mitarbeitenden ist der Bahnhof bereit, auch in den nächsten 100 Jahren eine zentrale Rolle im Güterverkehr zu spielen.
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