Die medizinische Grundversorung in der Region Tirschenreuth bleibt trotz der Schließung des Krankenhauses Tirschenreuth als Akutkrankenhaus stabil. Dr. Josef Kick, Leiter des Rettungszweckverbands Oberpfalz-Nord, betonte in einer Pressekonferenz, dass die operative Versorgung weiterhin gesichert sei. "Aus rettungsdienstlicher Sicht gibt es keinen Grund, etwas zu ändern", sagte er, während er die Einsatzzahlen des vergangenen Jahres präsentierte.
Im April 2024 wurde das Krankenhaus in Tirschenreuth in ein Zentrum für ambulante Operationen umgewandelt, was anfänglich Besorgnis über die mögliche Verschlechterung der Notfallversorgung auslöste. Nach Auswertung der Einsatzdaten zeigt sich jedoch, dass die Transportzeiten in die nächstgelegenen Kliniken nur um drei Minuten gestiegen sind – von 20 Minuten auf 23 Minuten. Die gesetzliche Frist, in der ein Notarzt vor Ort sein sollte, von 12 Minuten, wird bislang weiterhin eingehalten. Das hat positive Auswirkungen auf die Notfallversorgung im gesamten Landkreis.
Rettungsdienste gut aufgestellt
Die Rettungsdienste im Landkreis Tirschenreuth operieren an insgesamt acht Standorten, während fünf weitere Standorte im benachbarten Landkreis Wunsiedel zur Verfügung stehen. Wunsiedels Landrat, Peter Berek, stellte klar: "Es geht nicht um die Landkreise, sondern um die Menschen." Zudem wurde die Zweigstelle des Klinikums Fichtelgebirge in Selb in ein ambulantes Medizin Camp umgewandelt, um die Notfallversorgungsstrukturen zu optimieren.
Die Notaufnahme in Marktredwitz verzeichnet seit der Schließung der Notaufnahmen in Tirschenreuth und Selb einen Anstieg der Patientenzahl um etwa 25%. Durch den Ausbau auf insgesamt elf Behandlungsplätze konnte die durchschnittliche Behandlungsdauer von 146 Minuten im ersten Quartal auf 137 Minuten im dritten Quartal gesenkt werden. Dies ist nicht nur dem Umbau geschuldet, sondern auch dem Engagement des Personals, das sich an die Veränderungen anpasst.
Herausforderungen in den Notaufnahmen
Eine Herausforderung bleibt jedoch die ärztliche Unterversorgung in der Region. Laut KlinikenNordOberpfalz (KNO) ist die Notaufnahme in Weiden um 200 Patienten pro Monat überlastet. Ein Grund hierfür ist, dass viele Patienten in die Notaufnahme kommen, ohne tatsächlich akut Hilfe zu benötigen. Dies führt zu langen Wartezeiten. KNO betont, dass diese Überlastung vermieden werden könnte, wenn Patienten mit weniger dringlichen Beschwerden die Bereitschaftsnummer 116 117 anrufen würden.
Die Regionalpolitiker fordern mehr Klarheit und Aufklärung über die Verfügbarkeit und die richtige Nutzung von Bereitschaftspraxen, um so die Notaufnahmen zu entlasten. Angesichts der aktuellen Entwicklungen bleibt die Situation in der Region spannend – die Politik bleibt gefordert, eine balancierte medizinische Versorgung zu gewährleisten. Für umfassendere Informationen zu diesem Thema verweist die Berichterstattung auf www.br.de.
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