Deutscher Zoo tötet 12 Paviane wegen Platzmangel trotz Protesten

Deutscher Zoo tötet 12 Paviane wegen Platzmangel trotz Protesten

BERLIN (AP) – Ein Zoo in der deutschen Stadt Nürnberg hat am Dienstag trotz Protesten 12 Paviane euthanasiert. Dieser Schritt wurde von Bedenken begleitet, dass der Zoo nicht genügend Platz für die wachsende Gruppe dieser Tiere hatte.

Vorangegangene Pläne und Kritik

Der Tiergarten Nürnberg hatte bereits im Februar 2024 Pläne angekündigt, Paviane zu töten, da der vorhandene Platz nicht ausreichte. Der Zoo erklärte, dass er Angebote erhalten hatte, einige Tiere unterzubringen, jedoch keine dieser Lösungen umsetzbar war.

Proteste und soziale Unruhen

Die angekündigten Maßnahmen stießen auf heftige Kritik von Tierschutzgruppen und führten am Montag zu Protesten am Zoo. Der Zoo gab bekannt, dass er sich auf die bevorstehenden Euthanasien vorbereiten müsse. Am Dienstagmorgen kündigte er an, für den Tag aus „betrieblichen Gründen“ zu schließen.

Aktivisten brechen in den Zoo ein

Am Dienstagnachmittag bedrängten mehrere Aktivisten den Zoo und versuchten, sich mit ihren Körpern an den Boden zu kleben, bevor sie festgenommen wurden. Kurz darauf gab der Zoo bekannt, dass die 12 Paviane euthanasiert worden seien, berichtete die deutsche Nachrichtenagentur dpa. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt gegeben. Tierschutzgruppen kündigten an, eine Strafanzeige einzureichen.

Platzmangel für die Paviane

Die Population der Guinea-Paviane im Zoo hatte sich auf 43 Tiere erhöht, was für ein Gehege, das Ende der 2000er Jahre für 25 Tiere und deren Nachwuchs gebaut wurde, zu viel war. Dies führte zu mehr Konflikten unter den Tieren.

Frühere Maßnahmen des Zoos

Der Zoo erklärte, dass er in der Vergangenheit Schritte unternommen habe, um das Problem zu beheben. Seit 2011 seien 16 Paviane in Zoos nach Paris und China umgesiedelt worden. Diese Zoos sowie ein weiterer in Spanien, an den Paviane früher geschickt wurden, hätten jedoch ihre eigenen Kapazitätsgrenzen erreicht. Ein Versuch zur Geburtenkontrolle wurde vor mehreren Jahren nach fehlendem Erfolg eingestellt.

Euthanasie von Tieren in europäischen Zoos

Die Euthanasie von Tieren ist in europäischen Zoos aus verschiedenen Gründen nicht ungewöhnlich. Einige frühere Fälle haben jedoch für Aufsehen gesorgt. Ein Beispiel ist der Fall von 2014, als der Zoo von Kopenhagen ein gesundes, 2-jähriges Giraffenbaby tötete, dessen Kadaver vor Publikum, einschließlich Kindern, zerlegt und anschließend an Löwen verfüttert wurde.

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