Im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz sorgt eine aktuelle Lohnerhöhung im Dachdeckerhandwerk für Aufsehen. Die IG BAU Oberpfalz hat eine Forderung von 8 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten in den hiesigen Dachdeckerbetrieben gestellt. Diese Erhöhung würde, so die Vorstellungen der Gewerkschaft, auch den Azubis und Angestellten zugutekommen, sodass alle von dem Anstieg in ihren Geldbörsen profitieren könnten.
Die Motivation hinter dieser Forderung ist klar: Ein Dachdecker soll künftig mit einem Stundenlohn von 22,81 Euro rechnen können. Bei einer Vollzeitanstellung würde sich dies auf ein monatliches Einkommen von rund 3.850 Euro summieren. Manfred Götz, stellvertretender Vorsitzender der IG BAU Oberpfalz, betont, dass diese Lohnerhöhung für die harte Arbeit gerechtfertigt sei, die die Fachkräfte unter oft widrigen Wetterbedingungen leisten müssen.
Tarifverhandlungen und aktuelle Situation
Laut den Daten der Arbeitsagentur gibt es im Landkreis Neumarkt derzeit 12 Dachdeckerbetriebe, in denen etwa 60 Beschäftigte tätig sind. Der aktuelle gesetzliche Mindestlohn für Dachdecker liegt bei 15,60 Euro pro Stunde. Die geplante Lohnerhöhung wird in den bevorstehenden Tarifverhandlungen, die am 22. Oktober zwischen der IG BAU und dem Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) stattfinden, detailliert besprochen. Diese Verhandlungen sind eine wichtige Gelegenheit, um die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung der Beschäftigten zu verbessern.
Die Diskussion um die Löhne im Dachdeckerhandwerk ist nicht nur für die Beschäftigten von Bedeutung, sondern wirft auch ein Licht auf die allgemeinen Arbeitsbedingungen in Berufen, die oft im Freien und unter schwierigen Umständen ausgeübt werden. Eine Anpassung der Vergütung könnte langfristig dazu beitragen, die Attraktivität dieser Berufe zu steigern, was angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels notwendig ist.
Die IG BAU Oberpfalz verfolgt mit dieser Lohnforderung ein klares Ziel: den Wert der Arbeit der Dachdecker an den aktuellen Marktbedingungen und den steigenden Lebenshaltungskosten zu orientieren. In einem Sektor, der unter anderem von der Witterung abhängig ist, ist es entscheidend, dass die Beschäftigten für ihre oft körperlich anstrengende Arbeit angemessen entlohnt werden. Die kommenden Tarifverhandlungen werden zeigen, ob diese Forderungen umgesetzt werden können und in welchem Umfang sich die dringend benötigten Verbesserungen realisieren lassen.
Für weitere Informationen über diese Thematik und die anstehenden Verhandlungen zwischen der IG BAU und dem ZVDH, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.neumarktaktuell.de.
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