In Neu-Ulm herrscht eine angespannte Finanzlage: Der Stadtrat hat den Haushalt für 2025 mit nur acht Gegenstimmen verabschiedet, doch die Realität könnte ihn schnell Makulatur werden lassen. Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger warf bei der Sitzung einen Blick auf die brisante Situation und kündigte an, dass ab 1. Februar ein neuer Kämmerer ins Amt kommen wird, der frische Ideen in die Diskussion um die immer drängenderen Sparmaßnahmen bringen könnte. „Wir haben schon Potentiale identifiziert. Das wird extrem unschön und unangenehm“, so Albsteiger. Besonders die ansteigende Kreisumlage, die auf rund 42 Millionen Euro klettern soll, zwingt die Stadt zu drastischen Einsparungen, wie die Südwest Presse berichtete.
Haushaltsplanung unter Druck
Ein neuer Finanzplan für die Jahre 2024 bis 2027 steht ebenfalls auf der Agenda, um dem kolossalen Schuldenberg entgegenzuwirken. Der Entwurf sieht eine Kreditaufnahme von rund 11 Millionen Euro vor, denn es müssen enorme Ausgaben für Tarifabschlüsse und gestiegene Baupreise bewerkstelligt werden. Die Inflation und die höheren Zinsen setzen dem städtischen Haushalt zusätzlich zu. Während die Gewerbesteuereinnahmen mit etwa 44 Millionen Euro leicht steigen sollen, ist der Vermögenshaushalt mit etwa 62 Millionen Euro bemessen.
Die Fraktion PRO Neu-Ulm hat dem Haushaltsplan für 2024 einstimmig zugestimmt, was in Anbetracht der Herausforderungen ein positives Signal setzt. In ihrer Argumentation betonten die Fraktionsmitglieder die Notwendigkeit, den Kurs trotz widriger Umstände zu halten und das „Schiff“ Neu-Ulm stabil zu trimmen. „Wir sehen es positiv, wenn es um unsere Stadt geht, denn zum Jammern haben wir eigentlich keinen Grund“, so ein Mitglied der Fraktion, das für den Optimismus im Rat plädierte, wie auch PRO Neu-Ulm berichtete. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Stadtverwaltung die Herausforderungen meistern kann.
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