Vor kurzem kam es im Neu-Ulmer Stadtteil Finningen zu einer Reihe von Diebstählen aus ungesicherten Autos. Unbekannte Täter hatten es dabei vor allem auf Bankkarten abgesehen. Die örtlichen Ermittler hegen den Verdacht einer Diebstahl-Serie, da sich die Taten in unmittelbarem räumlichen Zusammenhang ereigneten. Ein ähnliches Muster wurde bereits im Juli festgestellt, als es in den Zuständigkeitsbereichen der Polizeistationen Illertissen und Neu-Ulm vermehrt zu Diebstählen kam.
Die Polizei richtete eine spezielle Ermittlungsgruppe, die EKO „Carport“, ein, um diesen Vorfällen nachzugehen. Diese Gruppe hat inzwischen mehrere Verdächtige identifiziert. Zehn von den insgesamt 25 Beschuldigten sitzen bereits in Untersuchungshaft, wobei die restlichen Verdächtigen bislang flüchtig sind.
Details zur Ermittlungsarbeit
Interessanterweise wurden die Ermittlungen nicht vom zuständigen Polizeipräsidium Schwaben Süd/West geführt, sondern vom Polizeipräsidium in Oberfranken, genauer gesagt der Kriminalpolizei Bamberg. Dies geschah, weil eine Reihe der Täter auf frischer Tat gefasst werden konnte. Zudem stellte sich heraus, dass die mutmaßlichen Täter mehrheitlich in einer Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende in Bamberg wohnhaft sind.
Die Vorgehensweise dieser Diebesbande war auffallend: Die überwiegend marokkanischen Beschuldigten reisten mit der Bahn durch verschiedene Regionen Deutschlands und konzentrierten sich auf unverschlossene Fahrzeuge. In einigen Fällen kam es jedoch auch zu gewaltsamen Öffnungen der Autos. Insgesamt konnten über 300 Einzelvorfälle erfasst werden, wobei die Höhe des verursachten Schadens im unteren fünfstelligen Bereich liegen soll.
Ermittlungen und Auswirkungen
Nach den Angaben der Polizei stiegen die Fallzahlen in der ersten Jahreshälfte deutlich an. Besonders in Neu-Ulm wurden bis Ende Juli etwa 50 Fälle registriert. In den letzten Monaten scheinen die Übergriffe jedoch zurückgegangen zu sein, was die Polizei auf die gezielte Arbeit der EKO „Carport“ zurückführt, die im Juli 2024 gegründet und am 30. September aufgelöst wurde.
Die Staatsanwaltschaft Bamberg hat bislang 17 Haftbefehle gegen die Verdächtigen ausgestellt, von denen zehn bereits vollstreckt wurden. Die Polizei fahndet weiterhin nach den noch flüchtigen Tätern, um die laufenden Ermittlungen zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Dies zeigt, wie ernst die Behörden die Thematik des Diebstahls nehmen und wie wichtig eine vernetzte Zusammenarbeit der verschiedenen Polizeidienststellen ist, um solche Kriminalität wirksam zu bekämpfen.