In dem kleinen bayerischen Dorf Bairawies, einem Teil von Dietramszell, brodelt es: Die Bürger wehren sich heftig gegen die geplante Unterbringung von über 130 Flüchtlingen. Vor wenigen Tagen demonstrierten rund 170 Menschen, angeführt von Wolfgang Köster, dem Vorsitzenden des Grünen-Ortsverbands Dietramszell-Egling. Er gründete den Verein „Bairawies aktiv!“, um gegen die Asylunterkunft zu kämpfen. „Wir wollen den Flüchtlingen helfen, aber hier ist es unmöglich“, erklärte Köster zur ungünstigen Situation im Dorf, das über keine sozialen Einrichtungen oder Supermärkte verfügt. Er verglich die Situation mit einem hypothetischen Zustrom von 750.000 neuen Bewohnern nach München und betonte: „Das Verhältnis stimmt einfach nicht“, wie welt.de berichtete.
Die Proteste zogen jedoch auch die Aufmerksamkeit der rechtsextremen Kleinstpartei „Der Dritte Weg“ an, die in der Nacht Flugblätter mit ausländerfeindlichen Parolen in Bairawies verteilte. Diese Aktionen, die als volksverhetzend eingestuft wurden, schilderten ein von Ängsten geprägtes Bild und forderten, die „Invasoren“ davon abzuhalten, das Land zu betreten. Der Leiter des polizeilichen Staatsschutzes, Steffen Frühauf, bezeichnete die Verbreitung der propagandaartigen Zettel als "ganz klar eine Straftat", wie merkur.de berichtete.
Diese Entwicklung führt zu einem angespannten Klima in dem 280-Einwohner-Dorf. Obwohl Köster versichert, dass die überwiegende Mehrheit der Anwohner den rechtsextremen Einfluss ablehnt, bleibt die Unsicherheit. Bürgermeister Josef Hauser hat angekündigt, rechtliche Schritte zu unternehmen, sollte das Landratsamt dem Bauantrag trotz des Widerstands der Gemeinde zustimmen. Die Lokalsituation bleibt angespannt, während die Bewohner von Bairawies sich entschieden gegen die Asylunterkunft und die damit verbundenen Herausforderungen stemmen.
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