In einer wegweisenden Initiative setzen die Stadt Landau und der Kreis Südliche Weinstraße gemeinsam mit dem Bildungsanbieter ProfeS einen neuen Standard zur Unterstützung von zugewanderten Menschen in der Region. Das Pilotprojekt „Sprachmittlung-Pfalz“ zielt darauf ab, Sprachbarrieren abzubauen und den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen zu erleichtern.
Die Herausforderungen für Menschen mit unzureichenden Deutschkenntnissen sind immens. Das Navigieren durch Ämter oder das Führen von Gesprächen im Gesundheitswesen kann für sie eine erhebliche Hürde darstellen. Die neuen Sprachmittlerinnen und Sprachmittler, die über das Projekt vermittelt werden, sollen nicht nur den Betroffenen helfen, sondern auch den Fachkräften in Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen und Behörden, indem sie eine präzisere und effizientere Kommunikation ermöglichen. „Es ist entscheidend, dass auch Bürgerinnen und Bürger mit geringen Sprachkenntnissen an der Gesellschaft teilhaben können“, betonen SÜW-Landrat Dietmar Seefeldt und Landaus Beigeordnete Lena Dürphold.
Professionalisierung der Sprachmittlerarbeit
Die Initiative wird als notwendig erachtet, da viele Bedürftige auf Landsleute zurückgreifen, die ihre Herkunftssprache und Deutsch gut beherrschen. Ziel des Projekts ist es, diese Prozesse zu professionalisieren und einen einfachen Zugang zu professionellen Sprachmittlern zu schaffen. Laut Elena Bonatz, Beauftragte für Migration und Integration in Landau, und Sihame Hlubek, Integrationsbeauftragte des Kreises, ist dies eine entscheidende Entwicklung für die Unterstützung von Migranten und Migrantinnen in der Region.
ProfeS übernimmt die Rolle der zentralen Vermittlungs- und Koordinierungsstelle innerhalb dieses Projekts. Sandra Kiefer von ProfeS erläutert: „Wir nehmen Anfragen von Institutionen oder Privaten entgegen und koordinieren passende Sprachmittlerinnen und Sprachmittler für deren Bedürfnisse.“ Zudem wird ein Sprachmittlungspool eingerichtet, in den sich Interessierte eintragen können, um für Einsätze angefragt zu werden. Dies erleichtert die Organisation und stellt sicher, dass qualitativ hochwertiger Übersetzungsservice bereitgestellt werden kann.
Für Menschen, die sich als Sprachmittler betätigen wollen oder Fragen zur Initiative haben, stehen die Kontaktmöglichkeiten durch Sandra Kiefer bereit. Sie ist sowohl telefonisch unter 0176 18099827 als auch per E-Mail erreichbar.
Dieses Projekt wird vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration sowie lokal von der Stadt Landau und dem Landkreis Südliche Weinstraße gefördert. Die Unterstützung dieser Institutionen unterstreicht die Wichtigkeit, die sprachlichen Bedürfnisse von Migranten zu adressieren und die Integration in die Gesellschaft zu fördern.
Die Schaffung dieser Anlaufstelle könnte einen positiven Einfluss auf die Integration von Zugewanderten in der Region haben, indem sie die Kommunikation zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen erleichtert. Solche Maßnahmen sind unerlässlich, um ein harmonisches Miteinander zu gestalten und die Gesellschaft als Ganzes zu stärken. Die Ergebnisse dieses Projektes werden mit großer Erwartung verfolgt, und wie es weitergeht, bleibt spannend. Mehr Informationen dazu finden sich im Bericht auf www.speyer-kurier.de.