In einem erschütternden Vorfall hat das Tierheim Kulmbach, in Kooperation mit dem Veterinäramt, mehr als 30 Tiere aus einem überfüllten Animal-Hoarding-Haus gerettet. Diese Tiere lebten unter extremen Bedingungen, die klar auf Vernachlässigung hinweisen. Die Tierheimleiterin Angelika Enzmann berichtet von den schwierigen Zuständen, die das Team vorfand. „Es wird immer mehr“, sagt sie über die steigenden Fälle solcher Tierschutzprobleme in Franken.
Animal-Hoarding, ein Begriff, der das Horten von Tieren in meist schlechten Verhältnissen beschreibt, ist ein immer wiederkehrendes Problem. In einem kürzlichen Fall wurden im Nachbarlandkreis Tiere unter menschenunwürdigen Bedingungen gehalten, sodass das Tierheim Kulmbach nun auch regelmäßig eingreifen muss.
Schicksale der geretteten Tiere
Das Team des Tierheims konnte in der Ermangelung an Pflegeplätzen insgesamt drei Hunde, 16 Katzen sowie über zehn Ziervögel retten. Besonders tragisch ist das Schicksal vieler Katzen, darunter eine Mutterkatze mit sechs neugeborenen Kätzchen, die leider an Unterernährung und Kälte starben. Enzmann schildert ein bewegendes Beispiel: „Wir haben eingepackt, was geht“, und schildert weiter die Umstände, unter denen die Tiere lebten.
Eine weitere traurige Geschichte betrifft einen verwahrlosten Kater, der wegen seines schlechten Gesundheitszustands eingeschläfert werden musste. Ältere Tiere, wie eine Collie-Dame, hatten massive gesundheitliche Probleme, darunter zu lange Krallen und ein Mammatumor, doch sie fand mittlerweile ein neues Zuhause für ihren Lebensabend.
Die Bedingungen in dem Haus waren so katastrophal, dass es schwer ist, sich vorzustellen, wie die Tiere so lange dort überleben konnten. Die eingehende Aufnahme und Pflege all dieser Tiere wird nun von einem Team von Tierpflegern übernommen, das dafür sorgt, dass die Tiere medizinisch untersucht und behandelt werden. Für viele der Tiere, wie beispielsweise die beiden Lachtauben sowie die Chihuahua-Hündin Donna und der Bulldogge Tyson, wird eine baldige Vermittlung in liebevolle neue Familien angestrebt. Besonders bemerkt wird die unzertrennliche Bindung zwischen Donna und Tyson, was das Tierheim dazu veranlasst, die Hunde vorzugsweise gemeinsam zu vermitteln.
Interessierte können sich direkt per E-Mail an das Tierheim wenden. In der Zwischenzeit gibt es auch in anderen Teilen von Franken Berichte über vernachlässigte Tiere, die dringend Hilfe benötigen. Das Tierheim Kulmbach bleibt entschlossen, gegen das Tierleid vorzugehen und hofft auf eine positive Wende für alle geretteten Tiere.
Mehr über diese erschütternde Situation und die fortdauernden Bemühungen des Tierschutzes in der Region erfährt man in einem detaillierten Bericht bei www.infranken.de.