Wanfeng kauft Volocopter: Fliegt das Flugtaxi wieder nach Insolvenz?
Bruchsal, Deutschland - Ein Aufsehen erregender Schritt in der Luftfahrtindustrie: Der chinesische Konzern Wanfeng hat angekündigt, den insolventen deutschen Flugtaxi-Hersteller Volocopter für 10 Millionen Euro zu übernehmen. Dieser Deal, wie in einer Börsenmitteilung von Wanfeng zum Vertragsschluss erwähnt, wird über eine neu gegründete Tochtergesellschaft mit Sitz in Berlin abgewickelt, die zu 100 Prozent dem österreichischen Flugzeughersteller Diamond Aircraft gehört. Eine Sprecherin von Volocopter äußerte sich bislang nicht zu den Details des Verkaufs, der nach einer schweren finanziellen Krise des Unternehmens zur Rettung des Flugtaxi-Herstellers notwendig wurde. Volocopter war am zweiten Weihnachtstag 2024 in die Insolvenz geraten, und Anfang März wurde das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet. Rund 450 Mitarbeiter sind von dieser Situation betroffen und wurden mit sofortiger Wirkung freigestellt, wie sowohl die Krone als auch BR berichteten.
Die Insolvenzanmeldung stellt das einst vielversprechende Start-up vor eine entscheidende Wende. Obwohl Volocopter mit eigentlich revolutionären, vollelektrischen Fluggeräten zur urbanen Luftmobilität angetreten war, fehlte bisher die notwendige Musterzulassung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit, um Passagiere zu befördern. Analysten zeigen auf, dass die Hoffnungen auf eine florierende Flugtaxi-Industrie durch finanzielle Schwierigkeiten und fehlende Investoren gedämpft wurden. Auch andere Unternehmen in dieser Branche, wie Lilium, die bereits ebenfalls Insolvenz anmelden mussten, stehen unter Druck. Die Finanzierungsrunden von Volocopter haben sich, trotz einer letztjährigen Kapitalbeschaffung von Investoren, als unzureichend erwiesen, um langfristig einen stabilen Betrieb aufrechtzuerhalten.
Zukunft ungewiss
Die Aussichten für die Mitarbeiter und das Geschäftsmodell bleiben unsicher. Vom ursprünglichen Traum der Luftmobilität ist wenig geblieben, insbesondere nachdem auch staatliche Unterstützung ausgeblieben ist. Obwohl Volocopter eine Zusammenarbeit mit der ADAC-Luftrettung zur Erprobung von Rettungsdiensten gestartet hatte, zeigen aktuelle Gutachten auf, dass moderne Fluggeräte in Bezug auf Reisezeit und CO2-Emissionen nicht die erhofften Vorteile bringen könnten. Die gesamte Branche steht unter Druck, neue Lösungen zu finden, während die realen Herausforderungen der Luftmobilität weiterhin bestehen.
Details | |
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Vorfall | Insolvenz |
Ort | Bruchsal, Deutschland |
Verletzte | 450 |
Schaden in € | 10000000 |
Quellen |