Prozess gegen 15-Jährigen: IS-Anschlag auf Wiener Westbahnhof geplant!

Prozess gegen 15-Jährigen: IS-Anschlag auf Wiener Westbahnhof geplant!

Wien, Österreich - Am Montag, den 17. Juli 2025, beginnt am Wiener Landesgericht ein bemerkenswerter Prozess gegen einen 15-jährigen mutmaßlichen Anhänger des „Islamischen Staates“ (IS). Der Jugendliche steht im Verdacht, einen Terroranschlag gegen den Wiener Westbahnhof vorbereitet zu haben. Laut exxpress.at sicherte er einer IS-Kontaktperson zu, den Anschlag im Sommer 2025 umzusetzen. Aufgrund der ernsthaften Bedrohung ist der Angeklagte seit Mitte Februar in Untersuchungshaft.

Die Vorwürfe sind gravierend. Der Jugendliche soll seit August 2024 aktiv Propagandamaterial des IS gesammelt und verbreitet haben. Ab Herbst 2024 interessierte er sich zunehmend für die Herstellung von Sprengstoffen und speicherte entsprechende Baupläne auf Datenträgern. Er suchte in Online-Plattformen, insbesondere über Telegram, nach Tutorial-Videos zur Herstellung explosiver Stoffe. Darüber hinaus stand er nach dem Jahreswechsel über Messenger-Apps in Kontakt mit einem IS-Verbindungsmann.

Vorbereitungen für einen Anschlag

Zwischen dem 5. und 7. Februar 2025 schwor der Jugendliche einen Eid auf den IS und plante einen Anschlag in Wien, der sich gezielt gegen „Ungläubige und Polizisten“ richtete. Er erwägte, eine Geiselnahme durchzuführen, und traf in der Zeit vom 24. Januar bis 9. Februar Vorbereitungshandlungen, die auf ein Verbrechen mit Sprengmitteln hindeuten. In seinem Kellerabteil wurden Aluminiumrohre und Tischbeine gefunden, die offenbar zur Herstellung einer Rohrbombe vorgesehen waren.

Die Ermittlungen wurden durch einen Hinweis des deutschen Bundeskriminalamts angestoßen, welches ein TikTok-Profil entdeckte, das radikalislamistische Inhalte propagierte. Bei einer anschließenden Hausdurchsuchung fanden die Behörden mehrere Messer, IS-Propagandamaterial und Zeichnungen, die Pläne für eine Attacke am Westbahnhof skizzierten. Diese Zeichnungen zeigten unter anderem Züge und Gleise sowie Strichmännchen, von denen eines mit einem Messer auf andere einsticht, die als „Kuffar“ bezeichnet wurden.

Faktoren der Radikalisierung

Die Hintergründe für die Radikalisierung junger Menschen wie diesen 15-Jährigen sind oft vielschichtig. Laut bpb.de spielt neben individuellen Faktoren auch das soziale Umfeld eine entscheidende Rolle. Jugendliche suchen oftmals nach Sinn und Orientierung in einer komplexen Welt, was sie anfällig für extremistische Ideologien macht. Extremistische Akteure nutzen diese Unsicherheiten gezielt aus, um Nachwuchs zu rekrutieren.

Forschung zur Radikalisierung zeigt, dass nicht jeder Jugendliche mit radikalen Ansichten automatisch extremistisch ist. Es ist wichtig, dass Fachkräfte Verdachtsmomente sorgfältig analysieren, um die Jugendlichen nicht zu stigmatisieren, wie das Deutsche Jugendinstitut (DJI) betont. Programme zur Radikalisierungsprävention und Demokratieförderung sind daher in Deutschland von zentraler Bedeutung, um gefährdete Jugendliche zu schützen und ihre Zugehörigkeit zu extremistischen Gruppen zu verhindern.

Dieser Fall verdeutlicht die Herausforderungen der aktuellen Gesellschaft im Umgang mit Jugendkriminalität und Extremismus. Der Prozess wird mit Spannung verfolgt, da er nicht nur die individuellen Hintergründe des Angeklagten beleuchtet, sondern auch die strukturellen Probleme von Radikalisierung und der Prävention in der Gesellschaft anspricht.

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OrtWien, Österreich
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