In den majestätischen Alpen, die David Göttler als seine Heimat betrachtet, scheint es weniger um Gastfreundschaft und mehr um Störungen zu gehen, insbesondere wenn es um seine vegetarische Lebensweise geht. Der gebürtige Münchener und erfahrene Höhenbergsteiger hat unzählige Berghütten besucht, doch einige Begegnungen hinterließen einen bitteren Nachgeschmack.
Göttler, der als einer der erfolgreichsten deutschen Bergsteiger gilt, hat in seinen Kolumnen wiederholt auf die unfreundliche Haltung mancher Hüttenwirte hingewiesen. In einem aktuellen Beitrag auf Alpin.de schildert er seine Erlebnisse und beschreibt, wie frustriert und arrogant nicht wenige Mitarbeiter zu den Gästen seien. „Ich bin wirklich gerne auf Hütten!“, betont er und zeigt damit, dass seine Kritik aus einer positiven Leidenschaft resultiert.
Konflikte durch Vegetarismus
Besonders als Vegetarier sieht sich der Bergsteiger oft mit unangenehmen Diskussionen konfrontiert. So kam es zu einem Vorfall, bei dem eine Hüttenwirtin ihm eine Standpauke hielt, nur weil er geäußert hatte, dass er Vegetarier sei. Göttler berichtet, dass dies nach einer anstrengenden Tour mit 18 Gästen passierte, was die Situation zusätzlich belastete. „Das geht gar nicht“, war seine erste Reaktion auf den Vorwurf der Wirtin, die ihn darüber belehrte, wie unhöflich seine Anfrage eigentlich sei. Ihre Botschaft war klar: Eine vegetarische Mahlzeit könne sie grundsätzlich nicht anbieten.
In der Folge nahm die Hütte, auf der die Begegnung stattfand, eine Wendung, als die Wirtin plötzlich doch eine vegetarische Alternative anbot, allerdings gegen einen Aufpreis von 20 Euro. Göttlers Antwort? Klare Ablehnung – „aus Prinzip, weil es pure Abzocke war“, so der Profi-Bergsteiger. Diese Erfahrung erinnerte ihn an einen Vorfall vor 15 Jahren in einer anderen Hütte, wo er mit ähnlicher Unfreundlichkeit konfrontiert wurde.
Die Neue Regensburger Hütte in Tirol bietet für Vegetarier eine erfrischende Ausnahme, seit dort die erste Veggie-Hütte eröffnet wurde. Doch die Eröffnung war nicht ohne hitzige Diskussionen abgelaufen und brachte neue Herausforderungen mit sich. Vielleicht wird Göttler auf seinen zukünftigen Touren mehr Zeit dort verbringen.
Benehmen auf Hütten – ein zweiseitiges Problem
Die schlechten Erfahrungen beschränken sich nicht nur auf unfreundliches Personal. Göttler hebt hervor, dass auch die Touristen oft unhöflich auftreten. Ein Hüttenwirt aus dem Trentino musste kürzlich eine respektlose Wandergruppe ansprechen, was gar so weit ging, dass der Bergsteigerverein eingreifen musste. Solche Verhaltensweisen werfen Fragen über den Respekt und den Umgang in den Bergen auf.
In Zermatt klagt eine Wirtin über die Respektlosigkeit einiger Urlauber und merkt an, dass solche Konflikte leicht vermieden werden könnten, wenn Bildung und gegenseitiger Respekt im Vordergrund stehen würden. „Bildung und Respekt sind wichtig“, betont Carlo Alberto Zanella, Präsident des CAI. Anscheinend lässt sich ein harmonisches Miteinander nicht nur durch die Qualität des Essens, sondern auch durch das Verhalten aller Beteiligten fördern.
Die Erfahrungen von Göttler sind ein eindringlicher Appell an die Hüttenwirte, Gastfreundschaft nicht nur als Pflicht, sondern als Berufung zu sehen. In einer Zeit, in der immer mehr Menschen die Natur für sich entdecken, ist die Qualität des Service auf Hütten entscheidend für das Wohlbefinden aller. Die unterschiedlichen Berichte über den Umgang auf Berghütten verweisen darauf, dass sowohl das Personal als auch die Urlauber an ihrer Kommunikation und ihrem Respekt füreinander arbeiten sollten, um das Berg-Erlebnis für alle zu verbessern.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.tz.de.
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