Bashar al-Assad, der autoritäre Machthaber Syriens, stammt aus einer Familie, die seit über fünf Jahrzehnten an der Macht ist. Sein plötzliches Verschwinden während eines rasanten Vorstoßes der Rebellen deutet auf eine bemerkenswerte Machtverschiebung in diesem strategisch wichtigen Nahostland hin.
Die brutale Herrschaft
Assad ist für die brutale Unterdrückung Syriens bekannt, die seit 2011 unter einem verheerenden Bürgerkrieg leidet. Dieser Krieg hat nicht nur das Land verwüstet, sondern auch zur Entstehung extremistischer Gruppen wie ISIS geführt und eine internationale Stellvertreterkrise sowie eine Flüchtlingskrise ausgelöst, bei der Millionen von Menschen ihre Heimat verloren haben.
Ursprung des Konflikts
Der Konflikt begann, als Assads Regime sich weigerte, auf die massiven pro-demokratischen Proteste während des Arabischen Frühlings zu reagieren. Stattdessen wurde eine brutale Repression des friedlichen Protests eingeleitet – dabei wurden allein in den ersten Monaten Tausende getötet und inhaftiert.
Seit Beginn des Krieges wurden Assads Streitkräfte wiederholt schwerer Menschenrechtsverletzungen und brutaler Angriffe auf Zivilisten beschuldigt, einschließlich des Einsatzes chemischer Waffen gegen die eigene Bevölkerung. Zu Beginn des Krieges forderten die USA, Jordanien, die Türkei und die Europäische Union den Rücktritt Assads.
Internationale Isolation und Unterstützung
Trotz internationaler Isolation und harter westlicher Sanktionen hielt das Regime an der Macht, gestützt von mächtigen Verbündeten wie Russland und Iran sowie einer unerbittlichen Bekämpfung oppositioneller Kräfte.
Das Grauen, das mit Assads Regime einhergeht, wird durch Bilder von jubelnden Feiern symbolisiert, die entstehen, wenn Rebellen die Kontrolle über syrische Städte übernehmen. In Homs dokumentierten Videos, die von CNN geolokalisiert wurden, wie Anwohner Bilder von Assad und seinem Vater zerreißen – Szenen, die an die symbolischen Bilder von 2011 erinnern.
Der Aufstieg zur Macht
Assad übernahm 2000 die Macht durch eine unangefochtene Wahl nach dem Tod seines Vaters Hafez al-Assad, der aus der Armut aufstieg, die Baath-Partei anführte und 1970 die Macht ergriff. Bashar al-Assad, der im Schatten seines Vaters aufwuchs, studierte zunächst Ophthalmologie in London und trat nach dem Tod seines älteren Bruders Bassel, der als Nachfolger vorgesehen war, ins nationale Rampenlicht.
Nach dem Tod seines Vaters änderte das syrische Parlament binnen Stunden die Verfassung und senkte das Alter für die Präsidentschaft auf sein Alter von 34 Jahren, was ihm den Zugang zur Nachfolge ermöglichte. Viele Beobachter in Europa und den USA zeigten sich hoffnungsvoll über den neuen Präsidenten, der sich als frischer, junger Führer präsentierte.
Die Enttäuschung und Wahlfälschungen
Diese Hoffnungen wurden schnell enttäuscht, als Assad die traditionellen Beziehungen zu militanten Gruppen wie Hamas und Hisbollah aufrechterhielt und die gewaltsame Repression der pro-demokratischen Bewegungen begann. 2011 erklärte der damalige US-Präsident Barack Obama, dass Assads Regime den „Weg von Mord und Massenverhaftungen“ gewählt habe und forderte ihn zu einem demokratischen Übergang auf.
Assad wurde alle sieben Jahre mit überwältigenden Mehrheiten wiedergewählt, zuletzt 2021 in einer Wahl, die von den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien als „betrügerisch“ angesehen wurde.
Bürgerkrieg und internationale Reaktionen
Assads Streitkräfte wurden im Verlauf des Bürgerkriegs, der nach der Repression der Proteste von 2011 begann, für brutale Taktiken bekannt. 2013 brachten UN-Waffeninspektoren „überwältigende und unbestreitbare“ Beweise für den Einsatz von Nervengas in Syrien. Der damalige UN-Generalsekretär Ban Ki-moon nannte den Angriff vom 21. August „den schlimmsten Einsatz von Massenvernichtungswaffen im 21. Jahrhundert“.
Die USA schätzten, dass bei diesem Angriff mehr als 1.400 Menschen, darunter Hunderte von Zivilisten, ums Leben kamen. Syrische Officials wiesen die Vorwürfe von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit wiederholt zurück.
Die verheerenden Folgen des Konflikts
Der Angriff führte dazu, dass Weltmächte versuchten, das chemische Arsenal des Regimes abzubauen und die USA daraufhin ihre Unterstützung für die syrischen Oppositionskräfte erhöhten, nachdem Washington eine „rote Linie“ überschritten sah. Assad warnte westliche Nationen davor, die Rebellen zu unterstützen, und prognostizierte, dass diese eines Tages gegen die USA und andere Länder kämpfen würden.
Der Konflikt ist nun ein zentraler Bestandteil von Assads brutaler Bilanz, die Hunderttausende von Toten hinterlassen hat. Die Vereinten Nationen berichteten Anfang dieses Jahres von mehr als 7 Millionen intern vertriebenen Personen und über 6 Millionen internationalen Flüchtlingen.
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