Wien im Betrugsfokus: Falsche Polizisten verlangen Geld von Senioren!

Wien, Österreich - Am 24. Februar 2025 wurde eine 32-jährige Frau in Wien festgenommen, die in einem Callcenter in Istanbul arbeitete und im Rahmen eines Betrugsschemas aktiv war. Die Festnahme erfolgte durch das Landeskriminalamt Niederösterreich, unter der Anordnung der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft. Sie wird beschuldigt, ältere Personen in Wien und Niederösterreich mit einem sogenannten „Polizeitrick“ kontaktiert zu haben, um sie um Geld zu bringen. Bei den Betrugsanrufen wurde vorgetäuscht, dass in der Nachbarschaft Einbrüche stattgefunden hätten, was die Opfer verängstigen sollte, um ihnen Geld oder Schmuck zu entlocken. Notizen mit den Namen der betroffenen Personen wurden bei der Festnahme entdeckt. Insgesamt wurden in diesem Zusammenhang zehn Straftaten dokumentiert, darunter mehrere Versuche, in Wien und im Bezirk Neunkirchen.
Diese Form des Betrugs ist Teil eines größeren Phänomens, das von den Behörden verstärkt verfolgt wird. Die Exekutive warnt ausdrücklich davor, auf Anrufe von unbekannten Personen zu reagieren, und gibt wertvolle Tipps zur Prävention. Polizeibeamte werden niemals Bargeld oder Schmuck abholen. Bürger sollten daher keine persönlichen Angaben zu ihrem Vermögen preisgeben, sich nicht unter Druck setzen lassen und gegebenenfalls auflegen, wenn sie Zweifel an der Identität des Anrufers haben. Zudem wird geraten, einen Dienstausweis einzufordern, wenn angebliche Polizeibeamte sich melden.
Zerschlagung internationaler Callcenter-Betrüger
Diese Festnahme steht im Kontext einer umfassenden Strategie, um internationale Callcenter-Betrüger zu bekämpfen. Eine umfassende Ermittlungsoperation des Landeskriminalamts Baden-Württemberg im Dezember 2023 führte zu einem mutmaßlichen Betrugsversuch mit einem potenziellen Schaden von über 100.000 Euro. Die Ermittler infiltrierten die Kommunikation der Betrüger, die aus fünf verschiedenen Ländern agierten. Über 100 Beamte arbeiteten rund um die Uhr, um Anrufbewegungen auszuwerten und in über 6000 Fällen rechtzeitig eingreifen zu können. Insgesamt versuchten diese kriminellen Banden, zehn Millionen Euro zu erbeuten, indem sie sich als nahe Verwandte, Bankangestellte oder Polizisten ausgaben, um Vertrauen zu erschleichen.
Rückgang der Betrugskriminalität in Deutschland
Im Jahr 2024 sank die Betrugskriminalität in Deutschland um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was insgesamt 743.472 Fälle ausmachte. Diese Entwicklung ist bemerkenswert, insbesondere in einem Umfeld, in dem zunehmend Betrugsdelikte aus dem Ausland auftreten. Von den 2024 registrierten Fällen entfallen 513.518 auf Betrugsdelikte, die im Ausland verübt wurden. Die Anzeigequote ist jedoch weiterhin niedrig: Lediglich etwa 20 Prozent aller Betrugsdelikte werden zur Anzeige gebracht. Es gilt als wichtig, die Bürger über Warnsignale aufzuklären, um sich zu schützen und Betrug zu vermeiden.
Ein zentraler Aspekt der Betrugskriminalität ist der Callcenter-Betrug, der häufig aus der Türkei oder Osteuropa organisiert wird. Die Täter bedienen sich moderner Technologien, um authentische Telefonnummern anzuzeigen und das Vertrauen der Opfer zu gewinnen. Die Polizei passt ihre Strategien kontinuierlich an und verstärkt die internationale Zusammenarbeit, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Präventionsmaßnahmen umfassen Kampagnen zur Sensibilisierung gefährdeter Gruppen, insbesondere Senioren, die oft die Hauptziele solcher Betrüger sind.
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Ort | Wien, Österreich |
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