In Ulm herrscht eine akute Wohnungsnot, die zahlreiche Menschen betrifft. Besonders betroffen sind Hans Liebtanz und Anna Pakanova, die seit Kurzem auf der Straße leben. Liebtanz sucht seit 2023 Hilfe bei der Caritas und stellt fest, dass sich die Situation weiter verschärft. „Es gibt genug Wohnraum, aber nur zu hohen Preisen“, beschreibt er die dramatische Lage. Die Caritas dokumentierte im vergangenen Jahr über 500 wohnungslose Menschen, und die Zahlen steigen stetig seit der Corona-Pandemie. Immer mehr Menschen sind gezwungen, unter widrigen Bedingungen zu leben, während die Winterkälte eine zusätzliche Bedrohung darstellt, wie mein-stuttgart.com berichtet.
Gespräche zur Wohnungsnot in Ulm
Die Überfüllung des Notfallwohnheims ist ein weiteres besorgniserregendes Zeichen: Die 80 Plätze dort sind dauerhaft belegt, und viele mussten in weniger geeignete Unterkünfte umziehen. Um den Obdachlosen wenigstens einen trockenen Schlafplatz zu bieten, hat die Stadt vorübergehend die ehemalige Paketposthalle geöffnet. Trotz der Bemühungen bleibt die Realität vieler Betroffener jedoch düster. Im DRK-Übernachtungsheim, berichtet schwaebische.de, teilen sich bis zu elf Personen einen Raum, und die hygienischen Bedingungen sind alles andere als ideal. Liebtanz beschreibt die Luft dort als „schlecht, als ob dir ein Hammer auf'n Kopf schlägt“.
Die städtische Verwaltung erkennt zwar die Herausforderungen, bleibt aber optimistisch, die Situation im Griff zu haben, während sie gleichzeitig vor den finanziellen Herausforderungen neuer Angebote warnt. Viele Menschen, vor allem Neuankömmlinge aus anderen EU-Ländern, haben Schwierigkeiten, Zugang zu Unterstützungsleistungen zu erhalten, was die Situation zusätzlich verschärft. Die Notwendigkeit für mehr bezahlbaren Wohnraum wird immer deutlicher, und Liebtanz selbst träumt von einer eigenen Wohnung. „1,5 Zimmer würden vollkommen reichen. Die möcht’ ich alleine bezahlen können“, sagt er hoffnungsvoll, während sich die Realität um ihn herum nur langsam verändert.
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