In einem denkwürdigen Moment der Basketballgeschichte trat das Team von ratiopharm Ulm in einer NBA-Preseason gegen die Portland Trail Blazers an. Die Begegnung stellte einen historischen Höhepunkt dar, da es sich um das erste Gastspiel einer deutschen Mannschaft auf amerikanischem Boden handelte. Der Sportdirektor Thorsten Leibenath äußerte sich optimistisch und betonte, dass alle Beteiligten beeindruckende Erfahrungen sammeln konnten. „Da wird jeder tolle Eindrücke mit nach Hause nehmen“, erklärte er in einem Interview mit dem SWR.
Doch der Rückflug nach Deutschland kam unerwartet schnell nach der 100:111-Niederlage gegen das NBA-Team. Die Ulmer erlebten bei diesem Bundesliga-Debüt ein wahres Spektakel, das von Cheerleadern, einer fesselnden Teamvorstellung und der Aufführung der deutschen Nationalhymne geprägt war. „Die ziehen das wirklich höchst professionell auf“, so Leibenath, der von der Professionalität und dem Erlebnis begeistert war.
Beeindruckende Leistungen junger Talente
Obwohl die Ulmer am Ende als Verlierer vom Platz gingen, gab es dennoch viele positive Aspekte zu vermelden. Insbesondere die jungen Talente konnten ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen, was sowohl die Trainer als auch die Scouts begeisterte. Noa Essengue, ein 17-jähriger französischer Spieler, erzielte 20 Punkte und hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den anwesenden NBA-Scouts. Nach diesem Auftritt dürften sich seine Chancen auf eine frühe Auswahl im kommenden Draft erheblich erhöht haben.
Auch sein Mitspieler Ben Saraf, 18 Jahre alt und Israeli, konnte mit 16 Punkten überzeugen. Beide Spieler werden als potenzielle Erstrunden-Picks gehandelt und dürften mit ihren Leistungen einige positive Erwähnungen in den Scoutingberichten erhalten haben. „Ich kann definitiv sagen, dass wir stolz auf unsere Spieler sind“, lobte Cheftrainer Ty Harrelson, der sich über die gezeigten Leistungen freute.
Die Atmosphäre im Moda Center war jedoch nicht wie erhofft. Von den offiziell angegebenen 11.627 Zuschauern waren nur etwa 3.000 tatsächlich im Stadion, was die Stimmung ein wenig trübte. Dennoch war die Teilnahme an einem solchen Event für das gesamte Team und die mitgereisten Fans eine große Auszeichnung. „Jeder war stolz, jeder war glücklich, dass er an so einem Spiel mal teilnehmen durfte“, sagte Leibenath, der von der Reise und der damit verbundenen Herausforderung begeistert war.
Die Herausforderung war nicht zu unterschätzen: Über 15.000 Kilometer und die Anpassung an eine neun Stunden versetzte Zeit waren zusätzlich zur hohen Belastung der Saison für die Spieler eine intensive Erfahrung. „Die Reise war kein Kinderspiel“, räumte Leibenath ein. Doch trotz der Strapazen bleibt festzuhalten, dass dieses Event für ratiopharm Ulm einen bedeutenden Schritt in ihrer Entwicklung darstellt.
Die Ulmer Mannschaft wird bereits in der kommenden Woche in der Liga gegen die Baskets Oldenburg antreten müssen. Hier erwartet die Spieler ein ganz anderer Glamourfaktor als in Portland. Doch der Eindruck, den sie bei ihrem NBA-Abenteuer hinterlassen haben, wird sicher noch lange nachhallen. „Es war eine tolle Gelegenheit für unsere Jungs“, so Leibenath, der auf die positiven Aspekte der Reise verweist.
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