Sindelfingen

Die wahre Herkunft von Kolumbus: Mallorquiner oder Genuese?

Christoph Kolumbus, die historische Figur, die oft mit der Entdeckung Amerikas assoziiert wird, steht erneut im Mittelpunkt einer kontroversen Diskussion über seine Herkunft. Zu den Spekulationen gehört die Theorie, dass er auf Mallorca geboren wurde, und weckt damit durch die Veröffentlichung neuer Beweismittel großes Interesse.

Am 12. Oktober 2024, dem Jahrestag dieser berühmten Entdeckung, wird im spanischen Fernsehen ein Dokumentarfilm mit dem Titel „Colón ADN. Su verdadero origen“ ausgestrahlt. In dieser Dokumentation, die als „Doku-Thriller“ konzipiert ist, sollen endlich Antworten auf die Fragen gefunden werden, die Historiker seit Jahrzehnten beschäftigen. Bei der Vorstellung des Films bestätigten Experten der Universität Granada, dass sie mittels neuester Technologien die Überreste Kolumbus‘ in der Kathedrale von Sevilla eindeutig identifizieren konnten.

Langjährige DNA-Untersuchungen

Die forensische Analyse, die über mehr als zwei Jahrzehnte durchgeführt wurde, brachte Ergebnisse, die als außerordentlich zuverlässig gelten. Professor José Antonio Lorente, der das Projekt leitet, betont, dass mehrere Labore die DNA-Analyse überprüft haben. Diese Erkenntnisse sollen bald in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift veröffentlicht werden. Obgleich die genauen Details zur Herkunft Kolumbus‘ noch nicht ganz geklärt sind, wird erwartet, dass der Dokumentarfilm diese Thematik ansprechen wird.

Kurze Werbeeinblendung

Im Zuge der Untersuchungen wurden verschiedene Theorien über Kolumbus‘ Nationalität in Betracht gezogen. Während viele Historiker annehmen, dass er aus Genua in Italien stammt, gibt es alternative Hypothesen. So stellen einige Historiker in den Raum, dass er eventuell als judeo-katalanischer Adliger oder sogar als unehelicher Sohn eines mallorquinischen Prinzen auf die Welt gekommen sein könnte. Diesbezüglich macht die Theorie des mallorquinischen Historikers Gabriel Verd besondere Wellen – er vermutet, dass der Entdecker Marie von Viana und die mallorquinische Margarida Colom als Eltern hatte.

Die Argumente für die mallorquinische Herkunft

Eine der markantesten Hypothesen über Kolumbus‘ Herkunft bezieht sich auf die Familie Colom, die heute noch in Mallorca existiert. Verd argumentiert, dass die Verwendung katalanischer Begriffe und die privilegierte Behandlung, die Kolumbus vom spanischen Königspaar erhielt, seine Theorie stützen könnten. Auch der Hafenname „Portocolom“ in der Gemeinde Felanitx erinnert an die Familie und lässt Spekulationen offen.

Trotz dieser Theorie gibt es auch kritische Stimmen. Eduardo Esteban, der sich für die Behauptung stark macht, Kolumbus stamme aus Galicien, äußert seine Zweifel an den neuesten Erkenntnissen. Ihm zufolge wird die Debatte über Kolumbus’ Herkunft auch nach der Ausstrahlung des Dokumentarfilms nicht abgeschlossen sein. Er sieht die wissenschaftlichen Analysen als wichtige, aber begrenzte Schritte auf diesem komplizierten Weg zur Klärung der Geschichte.

Wie sich die Diskussion um Kolumbus entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Dennoch lässt die Vorankündigung des Doku-Thrillers auf „revolutionäre“ neue Erkenntnisse hoffen. Die Debatte über die Herkunft dieser schillernden Figur wird weiterhin viele Menschen in ihren Bann ziehen und ist ein Zeichen dafür, wie eng Geschichte und Mythos miteinander verwoben sind. Weitere Details zu diesem spannenden Thema sind in einem Artikel auf www.stuttgarter-zeitung.de nachzulesen.

Quelle/Referenz
stuttgarter-zeitung.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"